Opel Manta: Verkannter Individualist!

Opel Manta A
Opel Manta Oldtimer

Es begann am Timmendorfer Strand. 1970 wurde Opels Rochen erstmals präsentiert. Die Rüsselsheimer reagierten mit dem anfangs „Projekt 1450“ genannten Fahrzeug auf den Ford Capri. Seinerzeit für den amerikanischen Markt entstanden, fand der kompakte, sportliche Fahrzeugtyp schnell Freunde in Europa. Der Opel Manta A wurde ein großer Erfolg. Jedoch mussten die Besitzer auch viel Spott ertragen. Unzählige Manta-Witze, besonders aus der konkurrierenden VW Golf GTI-Szene, kursierten. Heute können die stolzen Besitzer eines Mantas genüsslich in den Blicken der begeisterten Zuschauer baden. Der Opel Manta war, ist und bleibt ein ganz besonderer Typ im deutschen Automobilbau.

Aufstieg und Absturz einer Legende!

Opel Manta A: Eine Erfolgsgeschichte

Opel Manta A

Mit dem Ende der 1960er Jahre schwappte eine Welle nach Europa. Sportliche und fließende Formen brachte der 1968 vorgestellte Ford Capri mit sich und wurde schnell von Erfolg gekrönt. Opel erkannte das Potenzial und entwickelte mit dem Projekt 1450 einen ernstzunehmenden Konkurrenten. Mit diesem, später Manta genannten, Modell erreichte Opel in kurzer Zeit die Herzen der Kundschaft. Selbst in Amerika wurde er recht gut verkauft. Etwa 170.000 Käufer entschieden sich für den deutschen Wagen.

Die sportliche Karosserie verbarg allerdings keine Hochleistungstechnik. Die Motoren erreichten zwischen 60 und 105 PS. Das Basismodell machte so eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h möglich. Das Spitzenmodell Opel Manta GT/E schaffte es immerhin auf 188 km/h.

Motoren des Opel Manta A

MotorPSkWBauzeit
1200S60441972-1975
160068501970-1975
1600S80591970-1975
1900S90661971-1975
GT/E105771974-1975

Äußerlich hat der Opel Manta seine Verwandtschaft mit dem Ascona nie verborgen. Auch technisch ist der Manta in vielen Teilen identisch. Aufgrund der eher schwachen Leistung, die eben vielen Besitzern nicht zur dynamischen Optik passte, wurden nicht wenige Manta umfangreichen Tuningmaßnahmen unterzogen. So entstanden auch einige Fahrzeuge mit leistungsstärkeren Sechszylindern, manchmal auch mit Turboaufladung.

Eine wirkliche Revolution war das Fahrwerk nicht. Jedoch ist es solide und stellt auch heute keinen ambitionierten Schrauber vor Rätsel. Die sogenannte Zentralgelenkachse war eine Starrachse mit Schraubenfedern, Panhardstab und Längsträgern, wie sie schon im Opel Kadett B verbaut wurde. Die Vorderräder waren einzeln an unterschiedlich langen Querlenkern aufgehangen. Angetrieben wurde das fünfsitzige Coupe über die Hinterräder.

Neben dem Basismodell bot Opel den Manta in drei Ausstattungsvarianten an:

  • Opel Manta L
  • Opel Manta SR
  • Opel Manta GT/E

Für die damalige Zeit war der Manta ein qualitativ hochwertiges Auto, welches auf dem deutschen Markt durchaus beachtliche Verkaufserfolge erzielte. Fast eine halbe Million Manta A wurden hergestellt.

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Opel Manta B: Der tiefe Fall

Opel Manta B

Der optisch modernisierte Opel Manta B kam ab August 1975 zu den Händlern. Bereits zum Verkaufsstart kam es zu einem peinlichen Fauxpas. Die Werbekampagnen mit Texten wie:

„Ich träumte, ich wäre im neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren” oder

„Ich träumte, ich hätte im neuen Opel Manta dem Champion den Grandprix abgejagt“

schreckten viele potenzielle Käufer ab. Die Filme „Manta“ und „Manta Manta“ verschlechterten das Image des Rüsselsheimers weiter.

Technisch war er wie sein Vorgänger mit dem zur selben Zeit vorgestellten Opel Ascona weitgehend identisch. Der Manta B nutzte dieselbe Plattform, wurde lediglich im Radstand verlängert. Anders als sein Vorgänger hatte er nun eckige Scheinwerfer und einen integrierten Überrollbügel. Die Nachfrage nach stärkeren Antrieben bediente Opel mit einer größeren Motorenpalette. Ab 1981 waren auch 2,0-Liter-Motoren mit 110 PS erhältlich.

Heute ein besonders begehrter Oldtimer ist der Opel Manta 400. Eigentlich als reines Wettbewerbsfahrzeug entwickelt musste er aufgrund des Reglements im Motorsport zumindest in einer Kleinserie von 200 Stück gebaut werden. Ausgestattet war dieses Modell mit einem 2,4-Liter-Sechszylindermotor. Die Leistung von serienmäßig 144 PS brachten dem nur 960 Kilogramm schweren Manta recht sportliche Fahrleistungen. Für den Rennsport waren bis zu 272 PS möglich. Neben der sogenannten „schmalen Karosserie“ konnte auch eine Rallye-Version bestellt werden. Die Rallye-Breitbauversion besaß Kotflügelverbreiterungen aus GFK vorn und hinten sowie breitere Reifen.

Auch der Manta i zählt zu den sportlichen Raritäten. Hier handelt es sich um Modelle, welche von Irmscher veredelt wurden. Der Manta i200 wurde mit einem leicht modifizierten 2,0-Liter-Motor mit 125 PS angeboten. Irmscher hat 3.074 Exemplare gebaut.

1988 lief die Produktion des Opel Manta aus. Erst 1990 folgte ein neues sportliches Coupé von Opel. Der Opel Calibra ist neben dem Opel Astra-Coupé das letzte sportliche Coupe aus Rüsselsheim.

Einst verlacht, heute begehrter Oldtimer

Oldtimer

Unverbastelte Opel Manta im Originalzustand sind heute echte Raritäten. Nicht nur in den Manta-Filmen wurde getunt und umgebaut. Viele Exemplare mussten sich individuellen Tuningmaßnahmen unterziehen. Eine Wiederherstellung des Originalzustandes bei verbastelten Mantas ist oft mit hohem Geld- und Zeiteinsatz verbunden. Von den insgesamt 1.056.436 Mantas der ersten und zweiten Serie gibt es nur noch eine überschaubare Anzahl guter Exemplare. Besonders gefragt sind die Modelle der ersten Serie.

Der größte Feind des Manta ist der Rost. Insbesondere an den Stehblechen und Kotflügelkanten, den Schwellern und Hinterachsaufnahmen sowie über den Scheinwerfern sollte auf Korrosion geprüft werden. Auch der untere Bereich der Dachsäulen und der Kofferraumboden sollte untersucht werden. Technisch sind bei nicht getunten Modellen meist keine Überraschungen zu erwarten. Auf Ölundichtigkeiten, Haarrisse im Zylinderkopf und verschlissene Nockenwellen sollte dennoch geachtet werden.

Die Ersatzteilversorgung für die Modelle ist recht gut. Durch den Einsatz von Großserientechnik aus Opel Ascona, Opel Rekord und Opel Kadett steht beinahe alles zur Verfügung. Auch die Reparaturfreundlichkeit ist gegeben. Ambitionierte Schrauber können vieles in Eigenregie reparieren und warten.

FAQ

Welche Motorisierung des Opel Manta ist die beste?

Als robust und relativ sportlich haben sich die 2,0-Liter-Triebwerke ab 1978 erwiesen. Es gab sie mit einer Leistung von 100 und 115 PS.

Wieviel kostet ein Opel Manta?

Gute Exemplare sind rar! Für gut erhaltene Fahrzeuge im Originalzustand werden heute fünfstellige Summen aufgerufen. Sondermodelle wie der Manta 400 oder Manta i200 werden weit höher gehandelt.

BMW 02: BMWs Freude am Fahren!

BMW 02 Oldtimer
BMW 02 ab 1973

Mit der Neuen Klasse läutete BMW 1962 eine moderne Zeit ein. Aus dem Modell 1600 entstand im Jahre 1966 die Serie 02. Sie wurde unterhalb der Neuen Klasse positioniert, besaß zwei Türen und wurde ausschließlich mit 1,6 bis 2,0 Liter-Vierzylindermotoren ausgestattet. Inmitten der ersten Ölkrise wurde das Topmodell BMW 2002 Turbo vorgestellt. In denkbar unpassenden Zeiten wurde das Modell aufgrund des Benzinverbrauches nur schlecht verkauft. Heute sind die wenigen Exemplare gesuchte Sammlerstücke. Doch auch die anderen Modelle haben ihren Reiz. Die robuste Technik, das Design und die recht gute Ersatzteillage sorgen für einen großen Freundeskreis.

Der Zeit voraus: BMW 02

BMW 2002 ti

861.000 BMW 02 wurden bis 1975 gebaut. Ob als zweitürige Limousine, als Cabriolet oder als praktisches Kombi Coupé – der Mittelklassewagen in Form des Touring (Kombi Coupé) zeigte Mut zu Neuem. Damals war ihm der große Erfolg nicht vergönnt. Erst 20 Jahre später bot BMW mit dem BMW 3er Compact erneut ein Kombi Coupé an, welches schnell großen Absatz hatte. Mit dem BMW 2002 Touring betrat BMW neue Wege. Die praktische Heckklappe, die geteilt umlegbare Rückbank und die ebene Ladefläche, machten ihn zu einem praktischen Begleiter im Alltag. Die sportliche Linienführung sprach auch junge Kundschaft an. Ähnliche Fahrzeuge hat heute beinahe jeder Hersteller im Programm.

Eine seltene Karosserieform bot das Cabriolet mit Targadach. Neben der Seltenheit und der optischen Finesse ist es auch deutlich verwindungssteifer als das viersitzige Cabriolet. Diese Variante wurde nur auf Basis des 2002 angeboten. Auch das Cabriolet mit seinem vollversenkbaren Verdeck ist heute eine Rarität. Trotz der verstärkten Bodengruppe hatte das Modell jedoch eine schlechte Verwindungssteifigkeit.

Am häufigsten anzutreffen sind noch heute die zweitürigen Limousinen. Der Kofferraum fiel trotz der geringen Außenmaße mit etwa 450 Litern Volumen groß aus. Ein Einstiegsmodell mit sparsamer Ausstattung und reduzierter Leistung kam erst 1975 auf den Markt. Der 1502 konnte durch die geringere Verdichtung mit Normalbenzin betankt werden. Das ist den anderen Versionen nicht vergönnt. Egal für welchen 02er BMW-Oldtimer Sie sich entscheiden. Alle Modelle punkten mit ausgezeichneter Alltagstauglichkeit.

Schneller als Porsche: BMW 2002 Turbo!

BWM 2002 Turbo

Auch im Bereich der Motorentechnik war der Münchener Hersteller seiner Zeit voraus. Im Jahr 1973 wurde der BMW 2002 Turbo angeboten. Das erste deutsche Auto, welches mit einem Turbolader ausgestattet war. Porsche zog wenig später nach. Der BMW 2002 tii und der 2002 Turbo wurden durch eine mechanische Kugelfischer-Benzineinspritzung mit Treibstoff versorgt. Bei den ti-Modellen sorgte ein Solex-Doppelvergaser für die Gemischaufbereitung. Saugmotoren waren mit einem Fallstromvergaser ausgerüstet. Die Baureihe 02 war ausschließlich mit Vierzylindermotoren zu haben. Alle Motoren aus dem Hause BMW hatten zu dieser Zeit oben liegende Nockenwellen und eine Steuerkette.

MotorHubraumLeistungDrehmomentv-max
15021573 cm³55 kW/75 PS117,5 Nm155 km/h
16021573 cm³63 kW/85 PS123,5 Nm160 km/h
1600 ti1573 cm³77 kW/105 PS131,5 Nm175 km/h
18021766 cm³66 kW/90 PS143 Nm165 km/h
20021990 cm³74 kW/100 PS157 Nm180 km/h
2002 ti1990 cm³88 kW/120 PS166,5 Nm185 km/h
2002 tii1990 cm³96 kW/130 PS176,5 Nm190 km/h
2002 Turbo1990 cm³125 kW/170 PS240 Nm212 km/h

Serienmäßig sorgte ein manuelles Vierganggetriebe für den Antrieb der Hinterachse. Auf Wunsch war auch ein Dreigang-Automatikgetriebe erhältlich. Der 2002 Turbo konnte gegen Aufpreis mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe bestellt werden. Das geringe Leergewicht von 940 bis 1.080 Kilogramm sorgte für ein geringes Leistungsgewicht und gute Fahrleistungen.

Solide Technik und leichte Rostprobleme

BMW 02

Die Rostvorsorge war in den 160er und 1970er Jahren noch nicht so weit fortgeschritten. Auch die Qualität der Bleche konnte zu jener Zeit schwanken. Beim 02er BMW ist das jedoch kein sehr bedrohliches Szenario. Fast alle Blechteile sind noch erhältlich. Bei dem BMW 1600 GT und 2000er Coupé sieht es anders aus. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Schwellern, den Radhäusern und Radläufen sowie den A-Säulen und dem Kofferraumboden geschenkt werden.

Die Technik des BMW 02 sorgt für wenig Kummer. Die Motoren gelten durch die Bank als Langläufer und sind kaum fehleranfällig. Regelmäßige Wartung vorausgesetzt. Auch Getriebe und Antriebe erwiesen sich als zuverlässig. Natürlich stellen sich mit den Jahren auch kleine Reparaturen ein. Ventilschaftdichtungen können verhärtet sein. Die Düsen des Vergasers können verstopfen und für einen unrunden Motorlauf sorgen, die Drosselklappenwellen sind irgendwann mal ausgeschlagen. Bei hohen Kilometerleistungen können auch die Kolbenringe verschleißen und für Blaurauch und Ölverbrauch verantwortlich sein.

BMW kümmert sich um den 02er

BMW 02 Cabriolet

Die bayrischen Motorenwerke kümmern sich bis heute sehr gut um den Erhalt ihrer Klassiker. Die Ersatzteillage ist entspannt. Fast jedes Blechteil und jede Schraube ist noch zu erwerben. Ob sich eine Vollrestauration eines BMW 02 finanziell lohnt, ist allerdings fraglich. Für den echten Liebhaber ist das jedoch keine Frage.

FAQ

Wie viel ist ein BMW 2002 Turbo wert?

Turbo-Modelle sind selten und sehr gefragt. Für Exemplare im Sammlerzustand werden leicht 100.000 bis 130.000 Euro verlangt. Bedeutend günstiger sind BMW 02er mit Saugmotoren.

Welcher Motor steckt im BMW 2002 Turbo?

Im BMW 2002 Turbo ist der bei BMW M10 genannte 2,0-Liter-Motor verbaut. Im Gegensatz zu den Saugmotoren besitzt der Turbo natürlich einen Turbolader und eine mechanische Einspritzanlage. Der Motor mobilisiert 170 PS und hat ein Drehmoment von 240 Nm. Damit ist eine Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h möglich.

Die besten Oldtimer für den Alltag!

VW Käfer Oldtimer
VW Käfer Oldtimer

In den meisten Fällen werden Oldtimer gehegt und gepflegt. Sie werden ausschließlich bei schönem Wetter herausgeholt und weitestgehend geschont. Es wird oft mehr Zeit für die Pflege des Fahrzeuges investiert, als dass der Oldtimer gefahren wird. Manch ein Liebhaber träumt dennoch von einem Klassiker, der im Alltag gefahren werden kann. Nicht jeder Oldtimer ist dafür geeignet. Verschiedene Gründe sprechen gegen eine Alltagsnutzung. Aber es gibt sie. Die alltagstauglichen Oldtimer! Bereit für den täglichen Weg zur Arbeit, für Urlaubsfahrten und für jedes Wetter. Einige Beispiele und worauf zu achten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Was macht einen Alltags-Oldtimer aus?

Um im Alltag lange bestehen zu können, ist zuallererst ein ausgezeichneter Pflege- und Wartungszustand vonnöten. Der Oldtimer für den Alltag sollte über eine gute Rostvorsorge verfügen und in technisch einwandfreiem und verkehrssicherem Zustand sein. Um Letzteres zu gewährleisten, ist eine bezahlbare, gute und gesicherte Ersatzteilversorgung wichtig. Ein Mercedes-Benz Typ 300 SL ist also denkbar ungeeignet und allein aufgrund seiner Seltenheit und des Wertes viel zu schade.

Die besten Chancen auf eine gute Ersatzteilversorgung bestehen bei jüngeren Oldtimern der 1980er und 1990er Jahre. Insbesondere Fahrzeuge, die in großen Stückzahlen verkauft wurden, eignen sich hervorragend. Zudem sind viele der neuen Klassiker vergleichsweise günstig zu haben. Ein Wertverlust ist im Gegensatz zu einem Neuwagen ebenfalls nicht zu erwarten. Das macht manchen Alltagsoldtimer im Unterhalt günstiger als sein neues Pendant.

Eine gute Voraussetzung, um einen Oldtimer im Alltag zu fahren, ist auch die Fähigkeit selbst Hand anlegen zu können. Von Vorteil ist die Verfügbarkeit einer Garage oder Werkstatt.

Besonders geeignet sind Oldtimer, die einen guten Ruf in Sachen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit genießen. Sogenannte „Diven“ eignen sich eher wenig, wenn Sie nicht ständig einen Abschleppdienst bemühen möchten. Besonders wichtig ist dies, wenn Sie des Öfteren lange Strecken fahren wollen.

Im Alltag leiden Oldtimer nicht nur an Witterungseinflüssen. Gerade im Stadtverkehr oder auf Supermarktparkplätzen kommt es immer wieder mal zu Blessuren. Dies sollte dem Besitzer bewusst sein. Wer sein Schätzchen in einem Sammlerzustand erhalten möchte, wird das vermeiden wollen.

Unsere Top 10 der besten Alltags-Oldtimer!

Platz 1: VW Käfer

VW Käfer Oldtimer

Der Volkswagen Käfer zählt zu den beliebtesten Oldtimern in Deutschland. Durch die unverwüstlichen Motoren und seine simple Technik ist er überdurchschnittlich haltbar und einfach zu reparieren. Die Ersatzteilversorgung ist gesichert. Schließlich wurde er viele Millionen Mal gebaut. Erst 2003 wurde die Produktion in Mexiko eingestellt. Über 55.000 Exemplare waren zum Stichtag 01.01.2023 in Deutschland zugelassen.

Platz 2: Mercedes W123

Oldtimer Mercedes W123

Mercedes ist mit dem Typ W123 ein gut geeigneter Alltagsoldtimer. Die Ersatzteilversorgung ist sehr gut und die Technik, ähnlich der des VW Käfers, als sehr langlebig bekannt. Laufleistungen von weit mehr als einer Million Kilometern sind keine Ausnahme, sondern Normalität (gute Pflege vorausgesetzt). Besonders robust erweisen sich die Diesel. Allerdings sind diese mit ihrer geringen Motorleistung eher für gemächliche Fahrer geeignet.

Platz 3: Audi 80 B4

Audi 80 B4 Oldtimer

Ein Vorreiter in Sachen Rostvorsorge, gepaart mit solider Technik, ist der Audi 80 B4. Zwischen 1986 und 1991 gebaut verfügte er über Seitenaufprallschutz, Vollverzinkung, ab 1993 ABS und ab 1994 über einen serienmäßigen Fahrerairbag. Der Treibstoffverbrauch ist vergleichsweise gering. Der Diesel erwies sich seinerzeit bei einer Rekordfahrt als Sparwunder.

Platz 4: Ford Mustang

Ford Mustang Oldtimer

Eher für Individualisten geeignet, ist der Ford Mustang als Alltagsoldtimer durchaus zu gebrauchen. Aufgrund der vorwiegend verwendeten Großserientechnik sind Ersatzteile recht günstig zu haben. Allerdings kann es zu längeren Lieferzeiten kommen, was dringende Reparaturen zeitlich in die Länge zieht. Gut gewartet überzeugt der Mustang mit Alltagsqualitäten und ist immer ein Blickfang.

Platz 5: BMW 5er (E34)

BMW 5er (E34) Oldtimer

Vor nicht langer Zeit sind die ersten Modelle des E34 zu Oldtimern geworden. Die recht luxuriösen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse verfügen über solide und oft starke Motoren. Nicht gerade als Sparwunder bekannt sind sie jedoch sehr zuverlässig und geräumig. Langsam nimmt die Zahl gepflegter Exemplare in Deutschland ab, wodurch sie sich im Straßenbild deutlich abheben.

Platz 6: Volvo 850

Volvo Oldtimer

Der jüngste Oldtimer im Feld. Ab 1991 gebaut hat er auch heute noch eine eingeschworene Fangemeinde. Als erster Volvo mit Frontantrieb wurde er mit legendären 5-Zylinder-Motoren ausgestattet. Laufleistungen von weit über 500.000 Kilometern sind keine Seltenheit. Besonders geeignet sind diese Fahrzeuge für Reisezwecke. Jedoch finden auch sportliche Fahrer mit den Topmodellen T5, T5R und R ihre Freude.

Platz 7: Opel Kadett E

Opel Kadett E Oldtimer

Er wird selten auf den Straßen. Aber er ist noch immer ein beliebter und robuster Begleiter für den Alltag. Heute sehr gefragt und eher wenig im Alltag bewegt ist der damalige Konkurrent des VW Golf GTI, der GSI. Schwächer motorisierte Modelle sind deutlich preiswerter und aufgrund der durch Großserientechnik gesicherten Ersatzteilversorgung auch einfacher zu erhalten.

Platz 8: VW Golf

VW Golf 2 Oldtimer

Er gab einer ganzen Fahrzeugklasse einen Namen. Der VW Golf führte in jeder Generation die Zulassungsstatistiken an. Insbesondere die Volkswagen der zweiten Generation sind als Oldtimer für den Alltag geeignet. Jedoch sollte besonderes Augenmerk auf die Rostvorsorge gerichtet werden. Die Motoren gelten durch die Bank als solide. Besonders empfehlenswert sind die 1,6- und 1,8-Liter-Motoren.

Platz 9: BMW Serie 02

BMW 2002 Oldtimer

Ein wirklicher Klassiker findet sich hier mit dem BMW der Serie 02. Die Ersatzteilbeschaffung ist noch heute völlig unproblematisch. Natürlich abgesehen von Sonderteilen besonders seltener Modelle. Robuste und übersichtliche Technik machen den bis 1977 gebauten zweitürigen Oldtimer alltagstauglich.

Platz 10: Volvo Amazon

Volvo Amazon Oldtimer

Einer für alle. Die Amazone erweist sich als perfekter Oldtimer für den Alltag. Äußerst robust gebaut, einfach zu warten und auch die Ersatzteile sind kein Problem. Dazu versprüht er den echten Charme eines Oldtimers. Ob Urlaubsreise, Wocheneinkauf oder Oldtimer-Rallye, er ist für alles zu gebrauchen.

Reguläre Zulassung oder H-Kennzeichen?

In den meisten Fällen hängt die Wahl der Zulassungsform von der Nutzung des Oldtimers ab. Natürlich auch von finanziellen Aspekten.

Die Erteilung eines Oldtimergutachtens ist an den Erhalt technischen Kulturgutes gebunden. Wird der Oldtimer hart rangenommen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Zustand nicht den Vorgaben entsprechend erhalten werden kann. Manche Versicherungen geben eine maximale jährliche Fahrleistung vor. Steuerlich profitieren lediglich Besitzer von Oldtimern mit großen Motoren oder Dieselmotoren. Ein Vorteil ist es jedoch, dass zur Einfahrt in eine Umweltzone keine Plakette benötigt wird.

Frei von Auflagen ist der Besitzer bei einer regulären Zulassung. Hier kann das Fahrzeug ebenso bewegt werden wie auch ein neuer oder junger Wagen. Besonders interessant ist diese Art der Zulassung, wenn Sie keine Umweltzonen befahren müssen. Für manche Fahrzeuge besteht die Möglichkeit, einen Katalysator nachzurüsten, um eine grüne Umweltplakette zu erlangen.

FAQ

Was ist wichtig, um einen Oldtimer im Alltag zu fahren?

Für einen Alltags-Oldtimer sollte die Ersatzteilversorgung gesichert sein. Fähigkeiten und Möglichkeiten selbst zu schrauben sollten vorhanden sein. Das Fahrzeug sollte als zuverlässig und langlebig gelten.

Ist es billiger einen Oldtimer im Alltag zu fahren als einen Neuwagen?

Berechnungen haben ergeben, dass es in vielen Fällen so ist. Meist sind Reparaturen einfacher und kostengünstiger zu machen und ein größerer Wertverlust ist nicht zu erwarten.

Mercedes W 123: Der letzte (echte) Benz

Mercedes W 123

Mercedes-Benz, Inbegriff der gehobenen Mobilität und Wegbereiter des Lifestyle-Transporters. Der W 123 ist das letzte Chrom-Modell des Stuttgarter Herstellers. Mit dem Mercedes W 123 wurde erstmals ein Kombimodell für anspruchsvolle Kunden angeboten. Zu damaligen Zeiten aus dem Straßenbild nicht wegzudenken, kennen ihn viele noch als cremefarbenes Taxi. Nach seiner Vorstellung 1975 erreichte er trotz der hohen Preise ungeahnte Popularität. Zeitweise gab es Lieferzeiten bis zu 3 Jahren. 1980 übertraf er sogar die Verkaufszahlen des VW Golf. Trotz seiner überragenden technischen Solidität haben es nur wenige Fahrzeuge in die heutige Zeit geschafft. Einen ausführlichen Kaufratgeber finden Sie hier.

Der Millionär: Mercedes W 123

Gleich in zweifacher Hinsicht brachte es der W 123 auf Millionen. In seiner Bauzeit von 1975 bis 1986 brachte er es auf eine Produktionszahl von beinahe 2,7 Millionen Fahrzeugen und ist damit bis heute das meistgebaute Modell des Herstellers. Die Solidität des Mercedes-Benz W 123 überzeugt ebenfalls. Kilometerstände von mehr als einer Million sind keine Seltenheit. Dabei erweisen sich besonders die Diesel als Langläufer.

Schon zu Beginn der Modellreihe war der W 123 sehr beliebt. Wartezeiten von bis zu drei Jahren sorgten dafür, dass Jahreswagen und junge Gebrauchte teurer waren als das neue Modell. Teilweise wurden sogar „Mondpreise“ gezahlt. 1980 schaffte es Mercedes gar, den VW Golf vom Thron als meistverkaufte Modellreihe Deutschlands zu stoßen. 202.252 Zulassungen verzeichnete das KBA in diesem Jahr. Der VW Golf brachte es im gleichen Zeitraum auf 200.892 Neuanmeldungen.

Das letzte „Chrom-Modell“ von Mercedes ist heute kaum mehr auf deutschen Straßen zu entdecken. Viele W 123 hat der Rost dahingerafft, viele sind auch nach Afrika exportiert worden, wo sie oftmals noch immer ihren Dienst versehen. Zuletzt hat die Abwrackprämie 2009 etliche Fahrzeuge auf den Schrottplatz gebracht. Der W 123 überzeugt noch heute als Oldtimer mit langlebiger Technik und Komfort. Er hat allerdings auch Schwachstellen.

Fast unkaputtbar: der Mercedes-Benz W 123

Mercedes-Benz W 123

Technik

Bei der Motorisierung griff Mercedes-Benz auf die bewährte Motorenpalette des Vorgängers, dem W 114/W 115 (Strich-8), zurück. Sie wurden vor allem an den Zylinderköpfen leicht überarbeitet und später zum Teil mit elektronischen Einspritzanlagen versehen. Erst 1980 wurden der 200 und 230 mit einem neu entwickelten Motor (Typ M 102) angeboten. Die erfolgreichste Serie wurde der 230. Auch der Sechszylinder, der im 250 verbaut wurde, war eine Neuentwicklung.

Ottomotoren

ModellBauzeitHubraumZylinderLeistungDrehmoment
2001975-19801988 cm³469 kW (95 PS)158 Nm
2001980-19861997 cm³480 kW (109 PS)170 Nm
2301975-19802307 cm³480 kW (109 PS)186 Nm
2301980-19862299 cm³4100 kW (136 PS)205 Nm
2501976-19792525 cm³695 kW (129 PS)192 Nm
2501979-19862525 cm³6103 kW (140 PS)200 Nm
2801976-19812746 cm³6115 kW (156 PS)223 Nm
280 E1976-19782746 cm³6130 kW (177 PS)234 Nm
280 E1978-19842746 cm³6136 kW (186 PS)240 Nm

Dieselmotoren

ModellBauzeitHubraumZylinderLeistungDrehmoment
200 D1976-19791988 cm³440 kW (54 PS)113 Nm
200 D1976-19792197 cm³444 kW (60 PS)126 Nm
200 D1979-19851988 cm³444 kW (60 PS)113 Nm
240 D/240 TD1976-19782404 cm³448 kW (65 PS)137 Nm
240 D/240 TD1978-19852399 cm³453 kW (72 PS)137 Nm
300 D/300 TD1976-19793005 cm³559 kW (80 PS)172 Nm
300 D/300 TD1979-19852998 cm³565 kW (88 PS)172 Nm

Für die Kraftübertragung war wahlweise ein 4- oder 5-Gang-Schaltgetriebe oder eine komfortable Automatik erhältlich. Einige frühe W 123 wurden bereits nachträglich mit einem 5-Gang-Getriebe versehen. Die Fahrwerkstechnik des Mercedes-Benz W 123 wurde in großen Teilen von der S-Klasse (W 116) übernommen. Das Ergebnis waren Fahreigenschaften, die noch heute als sicher und bequem gelten. Auch in punkto Sicherheit stach der Wagen viele Konkurrenten aus. Sicherheitslenksäule und Sicherheitsfahrgastzelle waren damals kein Standard. Auch das ab 1980 optional angebotene ABS-System, Gurtstraffer und Airbags war bei anderen Herstellern selten im Programm.

Design und Ausstattung

Mercedes W 123

Klassisch und zeitlos umschreibt passend die Formen des Mercedes-Benz W 123. Eine Verwandtschaft zu seinen großen Brüdern der S-Klasse ist nicht zu übersehen. Angeboten wurde der W 123 als Limousine, Coupe und Kombi. Daneben gab es auch einige Sonderausführungen als Krankenwagen oder Bestattungsfahrzeug. Besonders gesucht werden heute Coupe-Versionen und T-Modelle.

Platz für komfortables Reisen bietet der fünfsitzige Mercedes W 123 genug. Das machte ihn zu einem beliebten Fahrzeug in der Taxibranche. Das T-Modell ließ sich sogar auf 7 Sitze erweitern.

Mercedes bot den W 123 mit einer sehr mageren Grundausstattung an. Dafür war die Liste der Extras, die gegen Aufpreis lieferbar waren, sehr lang. So konnte ein voll ausgestattetes Exemplar schon ebenso viel kosten wie eine S-Klasse in der Grundausstattung. 

Schwachstellen

Natürlich geht auch an einem Mercedes-Benz W 123 die Zeit nicht spurlos vorbei. Die ältesten Fahrzeuge der Baureihe sind bereits über 45 Jahre alt. Viele haben hohe Laufleistungen.

Karosserie

Besonders rostanfällig erweisen sich die ersten Modelle zwischen 1976 und 1980. Hier ist Rost vor allem an folgenden Stellen zu beobachten:

  • Übergang von Bugschürze/Kotflügel
  • Wagenheberaufnahmen
  • Blechfalze im Motorraum
  • Kotflügel-Stehbleche
  • Karosseriefalz unter der Frontscheibendichtung
  • Schiebedach
  • hintere Radläufe
  • Längsträger und Innenkotflügel
  • Aufnahme für den Hinterachsträger

Daneben ist auch häufig Rost an Lampenträgern und an den Stoßstangen zu finden.

Ab 1980 wurde die Rostvorsorge verbessert. Das bedeutet jedoch nicht, dass Modelle nach 1980 keine Rostschäden haben. Eine genaue Begutachtung des Oldtimers schützt vor teuren Überraschungen.

Technik

Hohe Laufleistungen sind für den W 123 keine Seltenheit. Natürlich ist auch die robusteste Technik im Alter nicht immer ohne Probleme. Als besonders unproblematisch haben sich die Dieselmotoren erwiesen.

  • Defekte Saugrohrdichtungen sorgen bei den frühen M 115-Motoren für Leerlaufschwankungen.
  • Der M 102 fällt des Öfteren durch verschlissene Kettenspanner und Ventilschäden auf.
  •  Vergaserprobleme sind beim Sechszylinder (M 123) im 250 bekannt.
  • Eingelaufene Nockenwellen, verschlissene Kolbenringe oder gar Risse im Zylinderkopf können im 280 für Ärger sorgen.

Ersatzteilversorgung

Die gute Nachricht: Es gibt kaum ein Ersatzteil, welches nicht zu beschaffen wäre. Mercedes-Benz ist dafür bekannt, Ersatzteile lange vorzuhalten und die Pflege von Oldtimern so zu erleichtern. Nicht nur Verschleißteile sind verfügbar. Eine Ausnahme bilden einige Teile der Innenausstattung. Hier ist der Gebrauchtmarkt jedoch meist eine erfolgversprechende Alternative.

Einige Drittanbieter stehen auch mit relativ günstigen Nachfertigungen bereit. In manchen Fällen erreichen diese Teile jedoch nicht die OEM-Qualität und verschleißen schneller als das Original.

Was macht den Mercedes-Benz W 123 zum beliebten Oldtimer?

Was macht den Mercedes-Benz W 123 zum beliebten Oldtimer?

Der W 123 ist der letzte klassische Mercedes und das letzte Chrome-Modell des Herstellers. Er zeichnet sich durch seine solide Technik aus. Leider fielen viele Exemplare dem Rost und der Abwrackprämie zum Opfer. Das macht die recht wenigen verbliebenen Fahrzeuge heute zu gesuchten Raritäten.

Sind noch Ersatzteile für den Mercedes-Benz W 123 zu bekommen?

Mercedes-Benz liefert noch immer sehr viele Ersatzteile für seine Oldtimer. Fast alles ist noch zu bekommen. Insbesondere Verschleißteile sind kein Problem. Bei einigen Teilen der Innenausstattung muss auf Gebrauchtteile zurückgegriffen werden.

Mercedes Ponton: Serienmäßiger Sympathiefaktor!

Mercedes Ponton

Mercedes Ponton Cabriolet

Er ist ein Spätzünder. Die damals moderne Pontonform wurde bereits zum Ende der 1940er Jahre in den USA eingeführt. Schnell folgten europäische Hersteller wie Fiat, Ford, Opel und Borgward. Die Abkehr von freistehenden Kotflügeln zog Mercedes erst ab 1953 in Betracht. Die vom Volksmund „Ponton-Mercedes“ genannte Baureihe hob sich in vielerlei Hinsicht von den Vorgängern ab. Der Mercedes Ponton war der erste Benz, der mit einer selbsttragenden Karosserie versehen war. Die Dieselversion 180 D war besonders als Taxi fester Bestandteil des damaligen Straßenbildes. Ponton-Mercedes wurden in mehreren Baureihen der oberen Mittelklasse und der Oberklasse angeboten.

Der Erlkönig!

Der Ponton-Mercedes prägte den Begriff des Erlkönigs. Heute ist es eine gewohnte Bezeichnung für einen getarnten Testwagen. 1952 berichtete „Auto, Motor und Sport“ über den Mercedes 180. Dabei wurde auch eine Parodie auf Goethes „Erlkönig“ veröffentlicht. In der Folge hat sich dieser Begriff im deutschen Sprachraum etabliert.

Der Ponton-Mercedes, intern Mercedes-Benz W 120, wurde 1953 als Limousine der oberen Mittelklasse vorgestellt. Ein Jahr später erweiterte der W 180 das Angebot nach oben. Der stärkere und größere Ponton-Mercedes wurde unter der Verkaufsbezeichnung Mercedes 220 und 220 S vermarktet. 1956 kamen die Baureihe W 121 und 1956 der Mercedes W 128 dazu.

Ponton-Mercedes 180

Der erste seiner Art war die Mittelklasselimousine Mercedes 180. Er ersetzte 1953 den Mercedes-Benz Typ 170 V, der seit Ende der 1930er Jahre produziert wurde. Die völlig neue Karosserie orientierte sich nun an amerikanischen Vorbildern und verzichtete auf freistehende Kotflügel.

Angetrieben wurde er vom technisch überarbeiteten Motor des Vorgängers. Erst 1957 wurde dieser schrittweise durch einen neuen und stärkeren 1,9-Liter-Motor ersetzt.

Einige Monate nach der Vorstellung des Benziners kam auch der 180 D zu den Händlern. Auch dieser Motor wurde, leicht verändert, vom Vorgänger übernommen.

1959 wurden die Motoren überarbeitet. Die Bremsanlage wurde durch die stärkere Version des Mercedes 190 ersetzt, und auch optisch erfuhr er eine Überarbeitung. Der Kühlergrill wurde etwas breiter, die Hörner der vorderen Stoßstangen fielen weg.

Bis 1962 wurde der Mercedes 180 und 180 D gebaut, bevor er dem Nachfolger W 110 weichen musste.

Ponton-Mercedes 190

Mercedes Ponton 190

Drei Jahre nach dem Marktstart der Ponton-Baureihe erschien der Mercedes 190. Er erweiterte das Angebot nach oben. Wie auch der 180er ist er der oberen Mittelklasse zuzuordnen. Jedoch besaß er trotz gleicher Karosserie einen völlig neu konstruierten Motor mit damals beachtlichen 75 PS. Ab 1958 wurde eine Version mit 50 PS starkem Dieselmotor angeboten.

Der MB Ponton 190 unterschied sich in einigen optischen Details vom 180er. Der Mercedes-Stern auf den Radkappen war etwas größer, ebenso die Rückleuchten. Die Ausstattung mit Zierleisten war etwas umfangreicher und er besaß Ausstellfenster in den vorderen Türen. Im Innenraum gab es eine Holzleiste auf dem Armaturenbrett.

Ponton-Mercedes 219

Der Typ 105, wie er werksintern hieß, schloss die Lücke zwischen dem 190er und dem teureren Oberklassewagen 220 S. Die Karosserie war aus beiden Modellen zusammengefügt. Der vordere Teil samt Motor wurde bis zur A-Säule aus dem 220 a übernommen. Der hintere Teil des Ponton-Mercedes war mit dem 190 identisch. Aufgrund der Seltenheit zählt dieses Modell heute zu den gefragtesten Mercedes-Ponton.

Der 6-Zylindermotor des Mercedes W 219 leistete zu Beginn der Produktion 85 PS. Ab 1957 wurde er überarbeitet und brachte 90 PS.

Insgesamt wurden 27.845 Autos dieser Baureihe produziert. Ganze 16.000 wurden exportiert. Der 219 war schon damals eine Rarität.

Ponton-Mercedes 220 / 220 S

Mercedes-Benz Ponton

Auch die Oberklasse des Stuttgarter Herstellers kam in den Genuss der Ponton-Karosserie. Die Karosserie unterschied sich vor allem in den Abmessungen von den kleineren 180ern und 190ern. Der Vorderwagen war, des größeren Motors wegen, um 10 Zentimeter länger. Im hinteren Fahrgastraum gab es etwa 7 Zentimeter mehr Platz.

2 Versionen waren bei den Limousinen verfügbar. Der 1954 vorgestellte 220 a leistete 85 PS. Ab 1956 wurde der 220 S angeboten. Anfangs mit 100, später mit 106 PS erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h.

Ebenfalls ab 1956 kamen ein Coupé und ein Cabriolet ins Programm. Diese sind heute die gesuchtesten Exemplare unter den Mercedes Ponton.

1959 wurde der Oberklasse-Ponton durch den Mercedes W 111, auch große Heckflosse genannt, ersetzt.

Ponton-Mercedes 220 SE

Die Krönung der Pontons kam 1958 mit dem 220 SE. Die Karosserie unterschied sich ebenso wenig vom 220 S wie auch das Fahrgestell. Unterschiede gab es bei der Motorisierung. Der 2,2-Liter-Sechszylinder besaß eine mechanische Saugrohreinspritzung anstelle des sonst verwendeten Vergasers und leistete 115 PS. Im selben Jahr wurden auch Coupés und Cabrios mit dem stärkeren Motor angeboten.

Sonderfahrzeuge auf Ponton-Basis

Der MB-Ponton war durchaus beliebt als Basis für diverse Sonderfahrzeuge. Die Karosseriefabrik Binz & Co fertigte unter anderem Kombis, welche über die Mercedes-Autohäuser vertrieben wurden. Auch Krankenwagen und Bestattungsfahrzeuge gehörten zum Portfolio.

Im Alltag sicher!

Alltagstauglich ist er, der MB-Ponton. Übersichtliche Technik macht ihn für Selbstschrauber zum Freund. Er ist nicht nur gut zu reparieren, auch die Teileversorgung stellt keine großen Hindernisse dar. Zu guter Letzt ist der Ponton-Mercedes ein sehr zuverlässiges Auto, mit dem auch längere Urlaubsreisen kein Problem sind.

Rost ist wie bei jedem Klassiker ein großes Thema. Viele Pontons sind bereits saniert und bestens hohlraumkonserviert. Dennoch sollte der Zustand kritisch geprüft werden. Eine nachvollziehbare Historie und Wartungsnachweise sind eine gute Grundlage.

FAQ

Warum heißt der Mercedes Ponton?

Im Volksmund werden die Baureihen W 120, W 121, W 105, W 180 und W 128 Ponton genannt. Der Begriff wurde durch die Karosserieform geprägt, welche an Pontons erinnerten. Pontons sind Schwimmkörper, die oft für mobile, schwimmende Brücken verwendet wurden. Die Bezeichnung im Automobilbau wurde bereits einige Jahre zuvor geprägt, als die Karosserieform in Amerika entwickelt wurde.

Wann wurde der Mercedes Ponton gebaut?

Der „kleine“ MB-Ponton wurde 1953 vorgestellt. Die etwas größeren Modelle folgten 1954 bis 1958. Der letzte Mercedes-Benz 180 lief 1962 vom Band.

Mercedes Strich-8: Ein Benz für die Masse!

Mercedes Strich-8
Mercedes-Benz Strich 8

Der Mercedes Strich-8 war der erste Millionenseller. Trotz seines schon damals konservativen Designs ohne modischen Zierrat war er der erste Mercedes, der über eine Million Mal verkauft wurde. Ein „Volks-Benz“! Der Kundenkreis bestand zu damaliger Zeit ebenso aus knauserigen Buchhaltern wie auch aus gut situierten und sportlich begeisterten Käufern. Kaum zu glauben, das Auto gehörte zu denen jener Zeit, die am besten auf der Straße lagen. Die Motorenpalette bot vom kleinen Diesel mit 55 PS bis zum 2,8-Liter-Sechszylinder mit 185 PS alles, was das Herz begehrt. Die im Taxigewerbe gern genutzten Diesel sind längst ausgewandert und fahren oft noch heute.

Kilometermillionär: Der Mercedes-Benz W 114/W 115

MB /8 Oldtimer

Mit dem Strich-8 gelang es Mercedes, ein äußerst robustes Fahrzeug zu entwickeln und 1968 auf den Markt zu bringen. Die Technik des Vorgängers W 110 wurde umfangreich modernisiert. Die Karosserie wurde durch Paul Bracq komplett neu entworfen. Wie auch bei den Modellen der Oberklasse (W 108 und W 109) wurde auf modische Experimente verzichtet. Das Design blieb klassisch konservativ.

Vielfältig war die Auswahl an Karosserievarianten. Neben der klassischen Limousine konnten auch eine lange Pullman-Limousine und ein Coupé erworben werden. In Argentinien wurden gar Pickups angeboten. Letztere sind in Europa praktisch nicht zu finden und spielen kaum eine Rolle.

Besonders bekannt und beliebt wurde der Strich-8 im Taxigewerbe. Zu Beginn der 1970er Jahre war Mercedes praktisch der einzige Pkw-Hersteller, der einen Diesel anbot. Nicht nur in Deutschland waren die Taxiversionen gefragt. Viele gingen auch als Gebrauchtwagen in den Export. Ein Grund, warum bei uns kaum noch /8er mit Dieselmotor zu bekommen sind.

Ein Beispiel für die Robustheit und Langzeitqualität steht heute im Mercedes-Firmenmuseum Stuttgart. Der 240 D legte zwischen 1976 und 2004 mit drei Austauschmotoren eine Strecke von 4,6 Millionen Kilometern zurück.

Vom Buchhalterauto zum Luxusgefährt!

Mercedes Benz /8 Oldtimer

Zugegeben, billig war der Mercedes Strich-8 schon in der Basisausstattung nicht. Und diese Ausstattung beinhaltete tatsächlich nur das Allernötigste, was zum Fahren benötigt wurde. Umso länger war die Liste des Zubehörs. Selbst Bodenteppiche waren bis weit in die 1970er Jahre nur gegen Aufpreis erhältlich.

Dafür war das Auto mit Stern nun auch für die „normale“ Bevölkerung in Reichweite. Besonders sparsame Käufer entschieden sich für den 200 D ohne jegliche Extras. Mit seinen 55 PS ist er bei weitem kein Sportwagen. jedoch sparsam und optimal, um die vorbeiziehende Landschaft zu bewundern. Kreuzte der Kunde alle möglichen Extras auf der Liste an, fehlte nichts, was auch die S-Klasse an Bord hatte.

In der früheren Zeit waren gedeckte Farben gefragt. Exemplare mit heute aktuellen, kräftigen Farben sind demzufolge teuer. Interessenten, die auch mit Farben leben können, die eher an Erbseneintopf oder Ähnliches erinnern, können durchaus ein Schnäppchen machen.

Vom Cruiser bis zum Sportler!

Der damals teure und heute sehr begehrte Mercedes 280 E /8 werden gern auch als schwäbisches Muscle-Car bezeichnet. Er war mit seinen 185 PS das stärkste Modell der Baureihe. Er war als Limousine und als Coupe käuflich. Ursprünglich war dieser Motor der S-Klasse vorbehalten. Doch ab 1972 machte er auch den Strich-8 zur Rakete. Das ganze Gegenteil sind die gemächlichen Diesel. Diese mussten bereits zu Bauzeiten diverse Schmähungen hinnehmen. Vom Heizölferrari bis zum Bauernbenz. Heute sind gerade diese extrem schwer zu finden.

Vier Dieselmotoren bot Mercedes an:

TypLeistung PSLeistung kWDrehmoment
200 D55 PS40 kW113 Nm
220 D60 PS44 kW126 Nm
240 D65 PS48 kW137 Nm
240 D 3,080 PS59 kW172 Nm

Die Auswahl an Benzinmodellen war groß. Besonders die schwächeren Ottomotoren zeichneten sich durch Behäbigkeit und großen Durst aus.

Motoren der Limousine:

TypLeistung PSLeistung kWDrehmoment
230120 PS88 kW178 Nm
250130 PS96 kW199 Nm
250 (2,8)160 PS96 kW216 Nm
280160 PS118 kW226 Nm
280 E185 PS136 kW238 Nm

Motoren des Coupé:

TypLeistung PSLeistung kWDrehmoment
250 C130 PS96 kW199 Nm
250 CE150 PS110 kW211 Nm
250 C (2,8)130 PS96 kW216 Nm
280 C160 PS118 kW226 Nm
280 CE185 PS136 kW238 Nm

50 Jahre und noch kein bisschen müde!

Mercedes Strich 8

Auch viele Jahre nach dem Produktionsende sind sie noch unterwegs. Die solide Technik ermöglicht bei guter Wartung einen uneingeschränkten Alltagseinsatz. Sicher, mit einem 200er Diesel-Strich-8 ist der Fahrer schon eine Verkehrsbremse. Aber wen stört es? Mit einem Klassiker dieser Art wird es kaum böse Worte geben.

Rost ist ein großes Thema bei einem Oldtimer wie dem Mercedes Strich-8. Erst ab 1971 war eine Hohlraumkonservierung serienmäßig. Und auch diese stößt im Alter, wenn sie nicht ständig erneuert wurde, auf Grenzen. Korrosion kann sich bei diesen Modellen praktisch überall zeigen. Eine genaue Gesamtbegutachtung sollte auch erfolgen, weil die meisten /8er bereits Schweißarbeiten erfahren haben. Die Qualität ist oft fragwürdig. Auch verdeckte und schlecht reparierte Unfallschäden finden sich des Öfteren. Gerade bei günstigen Exemplaren lohnt es sich genauestens hinzuschauen.

Nicht billig, aber beinahe alles an Ersatzteilen ist noch zu haben. Vieles bietet Mercedes selbst an. Gerade Blechteile finden sich auf dem Gebrauchtmarkt jedoch häufig günstiger. Erfreulich auch, dass Mercedes-Benz Strich-8 relativ günstig zu bekommen sind. Wenn es nicht auf eine Vollausstattung und Spitzenmotorisierung ankommt, sind brauchbare Oldtimer bereits für etwas über 10.000 Euro zu bekommen. Top-Fahrzeuge mit Luxusausstattung und der großen 280 E- Maschine kosten deutlich mehr. Zwischen 30.000 und 40.000 Euro sind hier anzulegen.

FAQ

Warum heißt Mercedes Strich-8?

Ursprünglich stammt die Idee aus den USA. Dort wurde der Fahrzeugbezeichnung die letzte Ziffer des Vorstellungsjahres hinter einem Schrägstrich hinzugefügt. Um eine Unterscheidung zum gleichzeitig weiter produzierten W 110 zu ermöglichen, wurde die Idee übernommen.

Wieviel Leistung hat ein Strich-8?

Die kleinste verfügbare Motorisierung war der 2,0-Liter-Diesel mit gerade einmal 55 PS. Spitzenreiter sind die Modelle 280 E mit 185 PS.