Porsche 911 Targa: Es kann nur einen geben!

Porsche 911 Targa, Ur-Targa
Porsche 911 Ur-Targa

Cabrios gibt es viele. Ein derart vielseitiges Auto wie der Porsche 911 Targa wurde jedoch bis 1965 nie gebaut. Er war etwas völlig Neues. Mit ihm war es möglich, ganz offen, völlig geschlossen, mit heruntergeklappter Heckscheibe oder mit herausgenommenen Dachhälften zu fahren. Zudem kreierte Porsche mit diesem Fahrzeug das erste Sicherheitscabriolet der Welt. Der Targa-Bügel, ein feststehender Sicherheitsbügel, machte es möglich, den strengeren Zulassungsvorgaben des amerikanischen Exportmarktes zu entsprechen. Bis heute werden die Sportwagenikonen aus Zuffenhausen gebaut. Im Laufe der Jahre sind sie moderner geworden, haben sich ihren Stil über all die Jahre bewahrt.

Das erste Sicherheitscabriolet: Porsche 911 Targa!

Porsche 911 Targa

Der „Neunelfer“ wurde bereits 1963 als Coupé vorgestellt. Porsche plante damals schon eine Cabrioversion. Die damals neuen und strengeren Sicherheitsvorschriften in Amerika machten es den Konstrukteuren jedoch nicht leicht, ein solches zu entwickeln. Der amerikanische Kontinent war ein wichtiger Absatzmarkt des Sportwagenherstellers. Also entwarfen die findigen Ingenieure ein besonderes Coupé. Der Porsche 911 bekam eine Art festen Überrollbügel. Das Dach war zwischen Frontscheibe und Targabügel befestigt und konnte in Segmenten herausgenommen werden.

Diese Konstruktion brachte nicht nur die in Amerika geforderte Sicherheit, sondern auch bis dahin unerreichte Flexibilität. Der Fahrer konnte im geschlossenen Coupé fahren oder im komplett offenen Cabriolet. Das vordere Dachteil konnte separat entnommen oder die Heckscheibe heruntergeklappt werden.

Erst 1995 wurde die Dachkonstruktion grundlegend geändert. Nun kam ein elektrisch bedienbares Panorama-Glasdach zum Einsatz. Dieses wurde nun nicht mehr an einem Sicherheitsbügel, sondern an eigens modifizierten Befestigungspunkten fixiert.

2014 ging Porsche mit dem Typ 991 zurück zu seinen Wurzeln. Mit ihm gab es wieder einen feststehenden Überrollbügel und ein Softtop anstelle eines Glasdaches. Der passende Werbeslogan dazu: „Stellen Sie sich vor, Sie treffen Ihre Jugendliebe wieder. Und sie ist noch schöner geworden.”.

Das Konzept Targa wurde auch in anderen Modellen wie dem Porsche 914 und Carrera GT verwendet.

Sportlicher Boxer

Porsche 911 Targa

Die Anfänge der Boxermotoren

Nicht nur das Targadach begleitet Porsche durch die Jahrzehnte. Auch bei der Motorentechnik blieb sich der Hersteller treu und verwendet bis heute stetig weiterentwickelte Boxermotoren. Die Motoren sind im Heck des Fahrzeugs untergebracht und treiben die Hinterräder an. Bis 1996 waren die Motoren luftgekühlt.

10 Motorisierungen bot bereits der „Ur-911er“. Die Sechszylinder-Boxermotoren waren mit einem Hubraum von 2,0 Litern in vier Leistungsstufen erhältlich. Sie leisteten zwischen 110 und 160 PS. Die 2,2-Liter-Boxer mobilisierten zwischen 125 und 180 PS, die 2,4-Liter-Aggregate 130 bis 190 PS. Geschaltet wurde mittels Fünfganggetriebe. Nur die Einstiegsversion 911 T mit 110 PS besaß ein Vierganggetriebe. Die maximale Höchstgeschwindigkeit des Porsche 911 Targas lag zwischen 205 und 230 km/h.

In den späteren Jahren stieg die angebotene Leistung. Alle Motoren ab 1974 hatten einen Hubraum von mindestens 2,7 Litern und sechs Zylinder. Die Motoren leisteten zwischen 150 und 231 PS. Die Spitzengeschwindigkeit des stärksten Modells lag bei 245 km/h.

Der Turbo tritt auf

Eine Besonderheit stellte der Porsche 911 Turbo (Typ 930) dar. Er war der erste Seriensportwagen aus Zuffenhausen, welcher über einen Turbolader verfügte. Als Targa wurde er von 1987 bis 1989 in der nochmals stärkeren 3,3-Liter-Version angeboten. Das Design wurde weitestgehend vom Porsche 911 Carrera RS 3,0 übernommen. Der Motor, vormals ein 3,0-Liter-Sechszylinder, wurde auf Kundenwunsch geändert. Im Targa war ein 3,3-Liter-Turbomotor mit 300 PS verbaut. Eine noch stärkere Version wurde durch ein Werkstuning erreicht. Hier waren 330 PS vorhanden. Die Spitzengeschwindigkeit betrug zwischen 260 und 270 km/h.

Besonders selten sind Oldtimer als 911 Turbo 3.3 Flachbau. Diese Änderungen waren nicht von der Stange erhältlich, sondern wurden individuell durch das Sonderwunschprogramm durchgeführt. Die flachere Wagenfront wurde durch in die Kotflügel eingelassene Klappscheinwerfer erreicht. Dazu konnten Lufteinlassöffnungen an den hinteren Kotflügeln, Seitenschwellerverkleidungen und Radhausentlüftungen geordert werden.

Richtungswechsel: Allradantrieb und moderne Technik

Mit der Einführung der dritten Generation des Porsche 911 Targa wurde erstmals ein Allradantrieb angeboten. Für den Vortrieb sorgte ein nun 3,6 Liter großer Sechszylinder-Boxermotor mit 250 PS. Er ermöglichte eine Höchstgeschwindigkeit von 260 Stundenkilometern und eine Beschleunigung in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Die Motorenpalette der vierten Generation wurde etwas umfangreicher. Der 3,6-Liter-Motor leistete zwischen 272 und 286 PS. In der stärkeren Turboversion mit Ladeluftkühler waren 408 PS möglich. Für den sportlich ambitionierten Fahrer war der 911 GT2 mit ganzen 430 PS erhältlich. Die Fahrleistungen sprechen für sich. Nur 4,4 Sekunden benötigte er für den Spurt von 0 auf 100 km/h. Als Endgeschwindigkeit gab Porsche 295 km/h an.

Noch kein Oldtimer, aber schon jetzt Klassiker!

Porsche 911 Targa 4, Allrad

Der Hunger nach mehr Leistung nahm bei allen Sportwagenherstellern zu. So auch beim Porsche 911 Targa des Typs 995 ab 2001. Der 3,6-Liter-Boxer mobilisierte 320 PS. Mit diesem Modell war das Konzept der luftgekühlten Boxermotoren Geschichte. Die Wasserkühlung war nun der neue Standard.

Seit November 2006 wurden alle Porsche 911 Targa mit einem Allradantrieb ausgestattet. Der Targa 4 war mit 325 PS, der Targa 4S mit 355 PS zu haben.

Teurer Oldtimer

Billig ist ein Porsche bekanntermaßen nicht. Weder die Anschaffung noch der Erhalt eines Oldtimers Porsche 911 Targa sind Schnäppchen. Erfreulicherweise ist die Versorgung mit Ersatz- und Reparaturteilen unproblematisch. Porsche kümmert sich gut um den Erhalt der sportlichen Klassiker.

Technisch sollte nur selbst Hand angelegt werden, wenn wirklich viel Erfahrung vorhanden ist. Insbesondere die neueren, schnellen Modelle sind eine Klasse für sich. Kleinste Fehler beim Bearbeiten von Fahrwerk und Bremsen können über Leben und Tod entscheiden. Hier sollte eine Fachwerkstatt mit dem entsprechenden Sachverstand zu Rate gezogen werden.

In den letzten Jahren konnten sich klassische Porsche auch als Wertanlage behaupten. Einen Verlust musste keines der schwäbischen Autos hinnehmen.

FAQ

Wie viel ist ein Porsche 911 Targa von 1972 Wert?

Je nach Zustand und Seltenheit ist für einen Porsche Targa aus dem Jahre 1972 mit 75.000 bis über 200.000 Euro zu rechnen.

Wie viel PS hat der Porsche 911 Targa?

1965 begann der Porsche 911 Targa mit einer Einstiegsmotorisierung von 110 PS. Die stärkste Version der ersten Generation verfügte über 190 PS. Im Laufe der Jahre und Generationen stieg die Leistung bis auf über 400 PS.

Opel Kadett C: Das erste deutsche Weltauto!

Opel Kadett C GTE
Opel Kadett C GT/E

Die 1970er Jahre brachten einiges hervor: Tolle Musik, die Mode und auch Autos, die noch heute ins Auge fallen. Eines dieser Fahrzeuge ist der Opel Kadett C. In fünf Varianten gebaut, wurde er nicht nur als schnöder Nachfolger des Kadett B gesehen – er sollte Weltkarriere machen. Innerhalb des GM-Konzerns wurden Plattform und Karosserie für viele Fahrzeugmodelle genutzt und mit jeweils eigenen Antrieben und Ausstattung versehen. Er war das letzte Kompaktmodell des Herstellers, welches über einen Heckantrieb verfügte. Auch im Motorsport war und wird er eingesetzt. Bekannte Rennfahrer, wie beispielsweise Walter Röhrl, begannen mit einem Kadett C ihre Karriere.

Ein Opel für jeden!

Opel Kadett C mit Schrägheck

Einen großen Kundenkreis sprach Opel mit dem Kadett C durch die vielfältigen Varianten an. Neben der Limousine wurden ein zweitüriges Schrägheck, ein Kombi, ein Coupé und eine von Baur umgebaute Cabriolimousine angeboten. Vom Familienvater über den Handwerker bis hin zum sportlich ambitionierten jungen Fahrer wurden alle Bedürfnisse bedient. Bereits ein Jahr bevor Volkswagen den legendären GTI vorstellte, war Opel mit dem Kadett GT/E am Markt. Auch die verschiedenen Ausstattungsvarianten sprachen eine weite Käuferschaft an. Von der eher sparsamen Basisausstattung bis hin zur Luxusvariante (Berlina oder Berlinetta) und einer Sportausstattung (SR) wurde viel geboten. Einige Sondermodelle wurden mit heute ungewöhnlichen Namen an den Käufer gebracht:

  • Ahoi-Kadett
  • City-Jet
  • Europa-Kadett
  • Pirsch
  • Schneekönig
  • Swinger
  • Star-Kadett
  • Superstar
  • Vauxhall
  • Winterfest

Doch nicht nur auf dem deutschen Markt war das Konzept ein Erfolg. Viele Hersteller des GM-Konzerns nutzten die Plattform weltweit, um eigene Fahrzeuge anzubieten. Als „Projekt 1856“ wurde das sogenannte „T-Car“ auf die Räder gestellt. So finden sich optisch identische Modelle mit den Herstellerlogos von Buick, GMC, Isuzu, Holden, Pontiac, Daewoo, Chevrolet und einigen mehr.

Der große Erfolg blieb dem Opel Kadett C dennoch fast verwehrt. Die Euphorie, welche beim Verkaufsstart herrschte, wurde durch die Ölkrise gedämpft. Autofreie Sonntage und höher werdende Benzinpreise wurden zu einer gefährlichen Verkaufsbremse. Dazu kam eine ernstzunehmende Konkurrenz. Der neue VW Golf besetzte mit seinem Frontantrieb das modernere Konzept. Opel erholte sich jedoch recht schnell und die Verkaufszahlen stabilisierten sich wieder.

Sicherheit geht vor!

Opel Kadett C Baur Cabrio

In punkto Sicherheit hat der alte Kadett C ebenfalls einiges zu bieten. Er verfügte bereits über Dreipunktgurte mit Einhandbedienung. Für damalige Zeiten auch nicht Standard: Sämtliche Knöpfe und Schalter waren bei angelegtem Gurt gut erreichbar.

Der Kadett war Basisfahrzeug für das 1974 vorgestellte Sicherheitsfahrzeug „OSV 40“. Er besitzt stabile Längs- und Querprofile, verstärkte Schweller und Türen. Das Auto wurde für den frontalen Aufprall auf ein stehendes Hindernis mit 65 km/h (40 Meilen) konzipiert.

Das Fahrwerk wurde im Vergleich zum Vorgänger deutlich modernisiert. Doppelquerlenker mit Schraubenfedern und Stabilisatoren vorn sorgten für mehr Sicherheit und ein deutlich verbessertes Handling. Die Zentralgelenk-Hinterachse wurde weiterentwickelt und perfekt abgestimmt.

Erfolgreicher Sportler: Opel Kadett und die Rallye Monte Carlo!

Walter Röhrl, Rauno Aaltonen, Jochen Berger sind klingende Namen im Rallyesport und begannen ihre Karriere unter anderem mit dem Kadett C. 1976 erreichte Walter Röhrl einen hervorragenden vierten Platz bei der Rallye Monte Carlo. Im Gesamtklassensegment der Markenwertung reichte es sogar für einen sensationellen zweiten Platz. Er fuhr einen 225 PS starken Opel Kadett C GT/E.

Für den Straßenverkehr waren die GT/E natürlich nicht ganz so hochgezüchtet. Dennoch waren die 1,9-Liter-Motoren mit 105 PS stark genug, um den rund 900 Kilogramm schweren Wagen sportlich zu bewegen. Die schnellen Kompakten waren nicht nur stark, sie fielen auch auf. Oben quietschgelb und unten schwarz waren sie auf der Straße nicht zu übersehen und waren der Traum der damaligen jungen Führerscheinbesitzer.

Weitaus häufiger wurden jedoch Kadett mit kleinerer Motorisierung verkauft. Die kleinste Version lieferte spärliche 40 PS und wurde 1974 aufgrund der Ölkrise wiederbelebt.

MotorPSkWBauzeit
1,0 N40291974-1979
1,2 N52381973-1976
1,2 N55401976-1979
1,2 S60441973-1979
1,6 S75551977-1979
1,9 GT/E105771973-1970
2,0 E110811973-1970
2,0 EH (GT/E)115851973-1970

Im August 1979 begann der Verkauf des völlig neu konstruierten Nachfolgers Opel Kadett D.

Vielfach gebaut, kaum noch zu bekommen

Opel Kadett C Limousine

Ganze 1.702.300 Opel Kadett C wurden gebaut. Viele der einstigen Brot- und Butterautos haben die Zeit nicht überlebt. In den meisten Fällen war der Rost das Problem. Von den wenigen erhaltenen Exemplaren präsentiert sich ein recht großer Teil als sogenannte Bastelbude. Nicht selten mussten sich die Autos technischem und optischem Tuning unterziehen. Besonders gesucht sind heutzutage Limousinen und Coupes im Originalzustand. Gut erhaltene Originalfahrzeuge kosten deutlich über 10.000 Euro. Für Coupés können über 30.000 Euro gefordert werden. Besonders seltene und top erhaltene Fahrzeuge werden gern mit über 40.000 Euro veranschlagt. Kaum mehr im Originalzustand zu finden sind Coupés in der Berlinetta-Ausstattung.

Der Einsatz von Großserientechnik, die auch in anderen Modellen Verwendung fand, erleichtert die Ersatzteilsuche heute ungemein. Fast alle technischen Teile sind noch zu bekommen. Vieles wird auch von Drittanbietern nachgefertigt. Einiges ist noch in alten Beständen des Herstellers zu finden. Auch Blechteile sind auf Teilemärkten oder gar neu zu bekommen. Allerdings steigen seit einigen Jahren die Preise für seltenere Teile.

Ein großes Plus für Selbstschrauber ist die recht einfache und übersichtliche Technik. Ein weiterer Vorteil ist die Langlebigkeit derselben. Beim Kauf sollte der Originalität wegen auf den korrekten Motor geachtet werden. Oft wurden aufgrund des Baukastensystems passende, aber stärkere Motoren nachgerüstet. Der größte Feind des Opel Kadett C ist die Korrosion. Schweißkenntnisse sind sehr hilfreich.

FAQ

Wie viele Opel Kadett C wurden gebaut?

Insgesamt sind 1.702.300 Kadett C vom Band gelaufen. Davon wurden 165.411 als Coupé produziert. Eine absolute Rarität stellen die Cabriolimousinen (Aero) mit nur 1.224 Exemplaren dar.

Wie lange wurde der Opel Kadett C gebaut?

Die Produktion des Opel Kadett C begann im August 1973 in Bochum und endete im Juli 1979.

MGB: Britische Sportwagennostalgie zum kleinen Preis

MGB Roadster
MGB Roadster

Der MGB hat Charme und Stil. Dazu ist er auch noch verhältnismäßig günstig zu bekommen und zu unterhalten. Der ideale Oldtimer für Einsteiger und Selbstschrauber. Und natürlich für Genießer, die kein PS-Monster oder Luxusroadster brauchen. Übersichtliche, einfache und langlebige Technik, verpackt in ein sportliches Blechkleid der 1960er Jahre, lassen die Herzen höherschlagen. Egal, ob es der MGB Roadster oder das MGB Coupé ist. Interessierte und freundliche Blicke sind Ihnen sicher. Die Wahl fällt schwer, darf es ein Links- oder Rechtslenker sein? Geschlossen oder offen? Vier, sechs oder acht Zylinder? Mehr über die königliche Ikone lesen Sie hier!

Authentischer Klassiker: MGB

Interieur eines alten MG

Vorab: Der MGB ist trotz seines Designs kein echter Sportwagen. Dafür ein ehrlicher Klassiker! Der kleine und gradlinige Roadster aus dem Königreich wurde von 1962 bis 1980 in vielen Varianten gebaut. So findet jeder seinen persönlichen Liebling. Eigentlich schon als Oldtimer erschienen, wurde er mit einem schon damals betagten 1,8 Liter-Graugussblock ausgestattet. Auch das Fahrwerk hinkte der Zeit hinterher. Modern mutete jedoch die selbsttragende Karosserie an. Bis 1965 wurde lediglich der MGB Roadster angeboten. Der MGB gilt als eines der ersten Fahrzeuge überhaupt, welches eine definierte Knautschzone besaß. Schutz war bis zu einer Aufprallgeschwindigkeit von 48 Kilometer pro Stunde gegeben.

Ebenfalls 1965 kam der MGB GT zu den Händlern. Das Kombicoupé war mit demselben Vierzylindermotor ausgestattet wie auch der MGB Roadster. Die Fahrleistungen waren jedoch durch das höhere Gewicht etwas schlechter. Trotz gleicher Länge bot er jedoch mehr Platz. Neben den vorderen Sitzen war in der hinteren Reihe noch Platz für zwei Kinder. Hinter der großen Heckklappe bot ein recht passabler Kofferraum ausreichend Platz für den Wochenendausflug einer kleinen Familie.

Im Laufe seiner Bauzeit erfuhr der MGB viele Veränderungen. Vor allem dem amerikanischen Markt geschuldet wurden die verchromten Stoßstangen durch Gummierte ersetzt. Das Fahrwerk wurde um 25 Millimeter höher gesetzt, um den amerikanischen Bestimmungen zur Beleuchtung zu genügen. Das Fahrverhalten verschlechterte sich. Auch das Armaturenbrett wurde modernisiert. Vielfach wurde der MGB nun „Gummiboot“ genannt.

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Solide Technik im MGB

MGB GT Coupé, 1965-1980

Großartige Neuerungen suchte man schon damals vergeblich im MGB. Die altbewährten 1,8 Liter-Motoren wurden durch zwei Vergaser beatmet und leisteten zuverlässig ihren Dienst. Zu Beginn wurde die Kurbelwelle des Motors dreifach gelagert. Das Triebwerk war sehr drehfreudig, aber in der Standfestigkeit verbesserungswürdig. 1965 wurde die Kurbelwellenlagerung überarbeitet. Von nun an gab es fünf Lager und einen deutlich standfesteren Motor. Auch die Laufkultur verbesserte sich.

Größere Änderungen an Karosserie und Bodengruppe forderte der zwischen 1967 und 1969 produzierte MGC. Er wurde durch einen Reihensechszylinder mit 2912 cm³ angetrieben. Ihn gab es als Roadster und als Kombicoupé. Das durch den schwereren Motor (etwa 95 Kilogramm mehr) schlechtere Handling sorgte in der Fachpresse für Kritik.

Für die Krönung der Baureihe sorgte 1973 der MGB GT V8. Der 3,5-Liter-V8-Motor war seinerzeit der leichteste serienmäßige V8-Motor der Welt. Mit nur 144 Kilogramm war er circa 27 Kilogramm leichter als die 1,8-Liter-Serienmotorisierung. Der, nur drei Jahre gebaute, MGB GT V8 wurde lediglich als geschlossene Variante und als Rechtslenker angeboten. Veränderungen am Fahrwerk waren nicht vonnöten, da sich durch die Leichtbauweise des von Rover stammenden Motors keine negativen Veränderungen des Handlings ergaben.

Motoren des MGB:

MotorHubraumZylinderLeistungv-max
1,81798 cm³470 kW160/168 km/h
2,92912 cm³6107 kW192 km/h
3,53528 cm³8101 kW198 km/h

Für die Kraftübertragung war wahlweise ein vollsynchronisiertes Vierganggetriebe oder eine Borg-Warner-Automatik zuständig. In der Version MGC war zum Vierganggetriebe optional ein Overdrive erhältlich.

Augen auf beim Kauf eines MGB!

MG Oldtimer

Insbesondere echte V8-Modelle sind heute eine Rarität. Einige Enthusiasten waren daher kreativ und haben sich ihren Traum vom Achtzylinder auf eigene Art und Weise erfüllt. Wird ein MGB Roadster mit einem Achtzylinder angeboten, handelt es sich um einen Umbau! Doch nicht nur solch umfassende Umbauten sind erhältlich. Viele MGB sind im Stile ihrer Zeit individualisiert oder getunt worden. Der Zubehörmarkt gab bereits zu damaliger Zeit viele Möglichkeiten her. Heute werden solche Anpassungen als Verbundenheit des Besitzers mit seinem Fahrzeug gedeutet und sind nicht immer wertmindernd.

  • Rost: Grundsätzlich sind MGB sehr solide. Dennoch gibt es je nach Pflegezustand natürlich auch Schwachstellen. Rostprobleme sind besonders an den Schwellerenden vorn und hinten zu erwarten. Dort, wo sie von den Kotflügeln überdeckt werden, beginnt die Korrosion. Auch die Innenkotflügel und deren Versteifungen sollten begutachtet werden.
  • Unfallschäden: Bei einem Fahrzeug dieses Alters sind Unfallschäden nicht auszuschließen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf die Innenseiten der vorderen und hinteren Kotflügel im Bereich der Lampen gelegt werden. Ebenso sollten der Unterboden und die Längsträger genau begutachtet und auf Stauchungen untersucht werden.
  • Differential: Ist bei einer Probefahrt im vierten Gang ein „Singen“ von der Hinterachse zu vernehmen, könnte das Differential sein Ende ankündigen. Ein kompletter Ersatz kostet ab etwa 1.000 Euro.
  • Getriebe: Bis 1967 wurde das 3-Synchro-Getriebe verbaut. Hier ist der erste Gang unsynchronisiert. Sind die Synchronringe des zweiten oder dritten Ganges verschlissen, müssen Motor und Getriebe ausgebaut werden. Die Ersatzteilkosten sind hingegen kaum der Rede wert. Weniger anfällig ist das 4-Synchro-Getriebe ab 1967.
  • Elektrik: Im originalen Zustand ist sie wenig anfällig. Jedoch sind die Fahrzeuge bereits über 40 Jahre alt und oft verbastelt. Ein Blick unter das Armaturenbrett kann Klarheit verschaffen. Liegen die Verkabelungen wild und ungeordnet, ist davon auszugehen, dass bereits einige Änderungen vorgenommen wurden. Originale Kabelbäume sind noch zu bekommen. Der Einbau erfordert jedoch Sachverstand. 

Fast alles zu haben für den MGB!

MGB Roadster

Die Ersatzteilversorgung der britischen Oldtimer ist erfreulicherweise gut. Beinahe alles ist zu vernünftigen Preisen erhältlich. Ob es um Komplettmotoren, Getriebe, die Hinterachse, eine komplette Rohkarosse oder ein Vinylverdeck für den Roadster geht. Alles ist zu haben.

FAQ

Was kostet ein MGB?

Ein MGB Roadster oder MGB GT ist im fahrbereiten Zustand ab etwa 10.000 Euro zu haben. Gute Exemplare können mehr als 15.000 Euro kosten. Noch teurer wird es bei den seltenen MGB GT V8. Diese können die 50.000 Euro schnell übersteigen.

Wie schnell fährt ein MGB?

Ein MGB Roadster mit dem 1,8-Liter-Motor bringt es auf 160 km/h. Das schwerere Coupé schafft aufgrund besserer Aerodynamik 168 km/h. Der MGB GT V8 erreicht ganze 198 km/h.

Porsche 356: Ein Traum wird wahr!

Porsche 356 Emblem
Porsche 356 Emblem

Der Porsche 356 ist ein Symbol des aufstrebenden Nachkriegsdeutschlands. Eleganz, Leistung und Handwerkskunst sind vereint in dem Sportwagen, der den Grundstein einer Erfolgsgeschichte legte. Von 1948 bis 1965 produziert, war er der erste Serienporsche und machte die Marke weltweit bekannt. In Gmünd, im österreichischen Kärnten, entwickelt, wurden die ersten Exemplare dort in Handarbeit gefertigt. 1950 kehrte Porsche zurück nach Stuttgart-Zuffenhausen, wo er noch heute produziert wird. Der erste Porsche geht auf den Traum von Ferry Porsche zurück, ein perfektes Auto zu bauen. Die Ähnlichkeit zum Wirtschaftswunderauto VW Käfer ist nicht zu übersehen. Dennoch war es ein völlig neuer Wagen und in vielem optimiert.

Das ideale Auto, ein Traum wird wahr: Porsche 356

Porsche 356 Coupé

Ferry Porsche hatte genaue Vorstellungen von dem Wagen, den er konstruieren wollte. Die Leitlinien waren:

  • Aerodynamik
  • Luftkühlung
  • Heckmotor
  • Serientaugliche Automobilsporttechnik

Viele Bauteile wurden vom Serienkäfer übernommen. Nach und nach wurde der 356 immer weiter verbessert. Selbst die Boxermotoren entstammen dem Volkswagen. Sie wurden jedoch kontinuierlich weiterentwickelt. Weitere Serienteile des erfolgreichen Wolfsburgers waren Vorder- und Hinterachsaufhängung, Getriebe, Lenkung und Bremsen.

Die Luftkühlung brachte für einen Sportwagen jener Zeit den Vorteil der Gewichtsersparnis und technischen Vereinfachung. Auch aerodynamisch wirkte sich das Kühlsystem des Heckmotors aus. Lufteinlässe für eine Wasserkühlung waren so nicht nötig.

Die ersten 50 Modelle des neuen Traumwagens wurden in Österreich hergestellt. Die Karosserien wurden in Handarbeit aus Aluminiumblechen getrieben. Die Exemplare des „Urporsche“ von 1948 bis 1955 sind unter anderem durch die zweigeteilte Frontscheibe und fest verglaste hintere Fenster zu erkennen. Ein Logo gab es erst ab 1952/1953. Die Serienproduktion begann am 6. April 1950. Lieferbar waren ein Coupe und ein Cabriolet.

1952 wurde das bis dahin verwendete, unsynchronisierte Seriengetriebe des VW Käfer gegen ein neu entwickeltes vollsynchronisiertes Getriebe ersetzt. Die Bremsen wurden 1950 gegen Duplex-Bremsen ausgetauscht. Die Kontrolle des Benzinstandes wurde mittels eines Holzstabes mit Kerben durchgeführt. Dieser musste senkrecht in den Tank gehalten werden.

4 Motorisierungen wurden im Urmodell angeboten:

MotorHubraumLeistung KW/PSDrehmomentv-max
11001086 cm³29 KW/40 PS70 Nm140 km/h
13001286 cm³32 KW/44 PS81 Nm145 km/h
15001488 cm³40 KW/55 PS106 Nm155 km/h
1500 S1488 cm³51 KW/70 PS108 Nm170 km/h

Speziell für den amerikanischen Markt wurde ab 1954 ein Porsche 356 Speedster ins Programm genommen. Dieser besaß eine flache Windschutzscheibe, seitliche Steckscheiben und Schalensitze. Zuvor wurde ab 1952 der Porsche 356 America Roadster in einer kleinen Serie von 15 Stück eigens für die USA produziert. Ein Exemplar verblieb in Deutschland. Die Karosserie dieser Wagen war von Hand aus Aluminium hergestellt.

Porsche 356 A

Oldtimer

Im Oktober erfreute ein überarbeiteter 356, der Porsche 356 A, die Liebhaber sportlicher Autos. Die Kunden hatten die Wahl zwischen:

  • Porsche 356 Coupé
  • Porsche 356 Cabriolet
  • Porsche 356 Speedster
  • und später einem Porsche 356 Convertible D
  • Hardtop

Die Luftwiderstandswerte des Porsche 356 Coupé waren deutlich geringer als die des Mercedes-Benz 300 SL. Auch Bremsen und Fahrwerk wurden gründlich überarbeitet. Der bereits 1953 von Ernst Fuhrmann konstruierte Königswellen-Motor kam im Carrera zum Einsatz. Dieser besaß vier oben liegende Nockenwellen. Alle Motoren des Porsche 356 besaßen einen Graugusszylinder. Kurbelgehäuse, Kolben und Zylinderkopf wurden aus Leichtmetall gefertigt. Neben dem aus dem Urmodell bekannten 1300er Motor standen jetzt vier 1600er zur Wahl.

MotorHubraumLeistung KW/PSDrehmomentv-max
16001582 cm³44 KW/60 PS110 Nm160 km/h
1600 S1582 cm³55 KW/75 PS117 Nm175 km/h
1600 GS Carrera „de Luxe“1587 cm³77 KW/105 PS121 Nm200 km/h
1500 GS Carrera„Gran Turismo“1498 cm³81 KW/110 PS124 Nm198 km/h

Der Porsche 356 1500 GS Carrera Gran Tourismo wurde ab 1959 durch den Porsche 356 Carrera 1600 GT ersetzt. Dieser leistet 115 PS. Die „Carrera“-Modelle zeichneten sich gegenüber den anderen Serien-Porsche durch ihre Leichtbauweise aus. Die Hauben aus Leichtmetall und die sportlichen Schalensitze sparen Gewicht.

Porsche 356 B

Porsche 356 Cabriolet

Die dritte Generation kam ab 1959 auf den Markt. Die augenscheinlich größten optischen Veränderungen waren die weniger gerundete Front durch höher angesetzte Scheinwerfer und die etwas nach oben versetzte Stoßstange. Dadurch wurden Lufteinlässe für die neuen Leichtmetall-Trommelbremsen ermöglicht.

Der 1600er Königswellenboxer entfiel. Dafür wurde der Porsche 356 B 2000 Carrera GT angeboten. Er erreichte eine Spitzenleistung von 130 PS und fuhr bis zu 200 Stundenkilometer. Der 1600er mit zentraler Nockenwelle über Stößel, Stoßstangen und Kipphebel wurde in drei Leistungsstufen angeboten. Mit 69, 75 und 90 PS war er verfügbar und erreichte damals imposante 160 bis 180 Kilometer pro Stunde. Einige Sportversionen des 356 B waren ebenfalls im Programm:

  • Porsche 356 1600 GS Carrera GT
  • Porsche 356 B Carrera GTL Abarth
  • Porsche 356 2000 GS Carrera 2
  • Porsche 2000 GS Carrera GT

Porsche 356 C

Oldtimer

Die letzte Version des 356 lief von 1963 bis 1965 vom Band. Ab dieser Baureihe wurden an allen Serienfahrzeugen ATE-Scheibenbremsen zum Standard. Äußerlich waren die Änderungen auf die, den neuen Bremsen geschuldeten, neuen Räder beschränkt. Auch die Auswahl an Motoren wurde kleiner. Die kleine 60 PS-Version entfiel. Die Sportversion 356 Carrera 2 wurde ebenfalls beinahe ohne Modifikationen weiter angeboten.

Für den Renneinsatz war der Porsche 356 C 1600 CS erhältlich. Dieser wurde mit einem Überrollkäfig, Unterschutz für Motor und Getriebe, Ansaugtrichter, Schalensitzen und einem Heckfenster aus Plexiglas verkauft. Ein größerer 70- oder 90-Liter-Tank stand wahlweise zur Verfügung.

Alle Exemplare der Porsche 356 Serien sind mit einem manuellen Viergang-Getriebe ausgestattet. Von 1949 bis 1965 wurden insgesamt 78.152 Porsche 356 produziert.

Groschengrab oder Wertanlage?

Einen wirklich guten Porsche 356 zu finden, ist nicht einfach. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es viele Vorbesitzer oder eine nicht nachvollziehbare Historie gibt. Oft wurde nur halbherzig restauriert. Problemzonen wurden nur oberflächlich behandelt. Bei der nachträglichen Ausbesserung der Schäden kommen oft gleich die nächsten Probleme zu Tage. Das Ende: eine Vollrestauration eines Wagens, der in angeblich gutem Zustand verkauft wurde. Viele dieser Fahrzeuge stammen vorgeblich aus dem sonnigen Kalifornien. Dort wurden Wartungen häufig mit viel Improvisationstalent erledigt. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Dennoch erspart ein genauer Blick viel Geld und Ärger.

Achten sollten Sie beim Kauf eines Porsche 356 insbesondere auf folgende Dinge:

  • Rost
  • Spaltmaße
  • Zustand des Innenraumes
  • Funktionalität der Fenster und Heizung
  • Ölverlust
  • Leichtgängige Schaltung und Lenkung

Ersatzteile sind in den allermeisten Fällen leicht zu beschaffen. Egal ob es sich um Mechanik, Elektrik oder Blechteile handelt. Hier sollten Angebote verglichen werden. Die Preise unterscheiden sich zum Teil enorm.

FAQ

Was ist der Porsche 356 Speedster wert?

Ein restaurierter Speedster in sehr gutem Zustand kann zwischen 200.000 und 650.000 Euro kosten.

Ist ein Porsche 356 ein gutes Investment?

Als Neuwagen war der Porsche 356 ab etwa 10.000 Euro zu bekommen. Heute können gute Exemplare mehrere hundert Mal so viel kosten. Ein weiterer Wertzuwachs ist nicht unwahrscheinlich.

Pontiac Firebird: Der „Knight Rider“!

Pontiac Firebird
Pontiac Firebird

Weltweite Beachtung erhielt der Pontiac Firebird erst mit der dritten Generation in den 1980er Jahren. Als „K.I.T.T.“ erlebte der Sportwagen aufregende Abenteuer, welche sich im heimischen Wohnzimmer verfolgen ließen. Die erfolgreiche Karriere des Feuervogels begann jedoch bereits 1967. Zu dieser Zeit war der Pontiac Firebird weitgehend baugleich mit seinem Konzernbruder Chevrolet Camaro. Die Unterschiede lagen in einem geänderten Front- und Heckdesign und in einer verbesserten Ausstattung. GM bot diese Fahrzeuge in der Klasse der Ponycars als Konkurrenz zum erfolgreichen Ford Mustang. Heute zählt der Pontiac Firebird (besonders die dritte Generation) aufgrund günstiger Anschaffungs- und Unterhaltskosten zu den beliebtesten amerikanischen Oldtimern.

Pontiacs Antwort auf den Mustang: Generation 1

Pontiac Firebird 1. Generation

1964 brachte Ford den Mustang auf den Markt und schuf damit eine neue Fahrzeugklasse. Das Ponycar eroberte die Herzen und wurde ein voller Erfolg. Chevrolet holte zum Gegenschlag aus und entwickelte den Chevrolet Camaro. Nur fünf Monate nach dessen Vorstellung lief der Pontiac Firebird als besserer Camaro vom Band. Angeboten wurde er als Cabriolet und als Coupe.

Neben den optischen Unterschieden an Front und Heck bot der Firebird auch eine bessere Gewichtsverteilung. Der weiter hinten platzierte Antrieb sorgte für verbesserte Traktion. Scheibenbremsen für die Vorderachse waren von Beginn an gegen Aufpreis erhältlich. Die Frontscheibe war bereits aus Verbundglas gefertigt. Auch ein Drehzahlmesser auf der Motorhaube vor dem Fahrer war verfügbar. Die Kraftübertragung übernahm wahlweise ein manuelles Dreigang-Getriebe oder eine Automatik. Drei verschiedene Ausstattungslinien wurden angeboten:

  • Firebird Esprit
  • Firebird Formula
  • Firebird Trans Am

Pontiac verbaute im Firebird eigene Motoren. Eine Unterscheidung zwischen Small-Block und Big-Block gab es nicht. Lediglich der Hubraum änderte sich. Die Basismotorisierung bestand 1967 aus einem 3,8-Liter-Sechszylindermotor mit knapp 170 PS und einem Drehmoment von 293 Nm. Als größtes Aggregat war der 6,6-Liter-Achtzylinder mit 330 PS und 556 Nm im Angebot. 1968 wurde die Leistung des Sechszylinders auf 178 PS, die des Top-Motors auf 340 PS angehoben. Eine nochmalige Leistungssteigerung auf 350 PS erhielt der 6,6-Liter-Motor im Folgejahr.

Ein Hauch italienischen Designs: Generation 2

Pontiac Firebird, 2. Generation

Mit der zweiten Generation des Firebirds fiel das Cabriolet aus dem Programm. Das Ponycar wurde neu entworfen. Nun gab es vier, statt der früheren zwei Modellversionen:

  • Firebird Base
  • Firebird Esprit
  • Firebird Formula
  • Firebird Trans Am

Zu den optionalen Ausstattungsdetails gehörten Klimaanlage, Tempomat, getönte Scheiben, Servolenkung, Zentralverriegelung, Bremskraftverstärker sowie ein Radio mit Scheibenantenne. Scheibenbremsen an der Vorderachse gehörten bei allen Modellen zur Serienausstattung.

Der Firebird Base war mit dem 3,8-Liter-Sechszylinder ausgestattet. Ab der Modellversion Esprit war ein Achtzylinder verbaut. Im Jahre 1970 war dies noch der 6,6-Liter große Motor. Ab 1971 wurde aufgrund von neuen Abgasvorgaben ein neuer 7,5-Liter-V8 mit 250 PS eingeführt. Die Top-Version Firebird Trans Am verfügte zudem über ein 4-Gang-Schaltgetriebe mit Hurst-Schalthebel.

Zu Beginn der 1970er Jahre stagnierte der Verkauf. Die Ära der Muscle-Cars schien zu Ende zu gehen. 1973 stiegen die Verkaufszahlen langsam wieder an. Der 3,8-Liter-V6 wurde auf 4,1 Liter vergrößert und erreichte nun 150 PS. Der große 7,5 Liter brachte es auf 290 PS. Eine Sonderversion (Ram Air V) brachte es 1970 gar auf 500 PS. 1974 erhielt der Pontiac Firebird erstmals einen Gurtwarner.

1975 sank die Motorleistung des kleinen V6 auf 100 PS, die des großen Motors auf 200 PS. Die bis dahin erhältlichen Doppelauspuffanlagen fielen den neuen Katalysatoren zum Opfer. 1977 entfiel der 7,5-Lter-V8. Die neue Spitzenmotorisierung war nun ein 6,6-Liter-V8. Auch der 4,1-Liter-V6 war nicht mehr erhältlich. Dafür kam ein neu konstruierter 3,8-Liter ins Programm.

K.I.T.T.: Die 3. Generation!

Pontiac Firebird, Jahrgang 1990

Der wohl bekannteste Pontiac Firebird ist ein Filmstar! Wer kennt nicht K.I.T.T., der an der Seite von David Hasselhoff gegen das Böse kämpft? Erstmals mit selbsttragender Karosserie ausgestattet, war er etwa 230 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Die auffallendste Veränderung der Optik wurde durch moderne Klappscheinwerfer erreicht, welche auch den cW-Wert senkten.

Durch die vorangegangenen Ölkrisen wurde auch an den Motoren ein Downsizing durchgeführt. Die Basismotorisierung bestand aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder mit nur 90 PS. Ein 5,0-Liter-V8-Motor mit 165 PS stellte die Topmotorisierung dar. Der Pontiac Firebird war nicht mehr wirklich ein Muscle-Car. Ab 1987 gab es auch wieder ein Cabriolet.

Auch wenn der Pontiac Firebird der dritten Generation nicht mehr an die Muscle-Car-Traditionen der Vorgänger anknüpfen kann, so versprüht er dennoch Charme und hat Kultstatus. Zudem ist er verhältnismäßig günstig zu bekommen. Empfehlenswert sind hier besonders Modelle vor 1884. In den Folgejahren wurde vieles verkompliziert und im Innenraum einiges in Billigoptik modernisiert.

Der letzte Feuervogel: 4. Generation

Pontiac Firebird 1988-2002

Der letzte Firebird, gebaut von 1993 bis 2002, wurde grundlegend neu konstruiert und kam, der neuen Zeit folgend, runder daher. Die Bodengruppe des Vorgängers wurde in leicht überarbeiteter Form übernommen. Viele Karosserieteile waren aus Kompositverbundwerkstoff gefertigt. Nun war auch ein Antiblockiersystem vorhanden. Auch die Motoren wurden überarbeitet und erstarkt. Die Basismotorisierung bestand aus einem 3,4-Liter-V6 mit einer Leistung von 160 PS. Der große 5,7-Liter-V8 erreichte 275 PS. 1995 gesellte sich ein 3,8-Liter-V6 mit 200 PS hinzu. Die Leistung des 5,7-Liter-V8 erhöhte sich im Laufe der Bauzeit auf bis zu 335 PS.

Problemzonen des Feuervogels

Am Beispiel der dritten Generation zeigen sich besonders an Schwellern, Kotflügeln und hinteren Radläufen Roststellen. Sind die Wasserabläufe verstopft, sammelt sich auch im Kofferraum das Wasser und sorgt für Rostfraß.

Alte Amerikaner können knirschen. Abhilfe kann schon das Fetten beweglicher Teile (Blattfedern) bringen. Natürlich ist auch am Fahrwerk auf Rost zu achten. Bei häufigem Stadtverkehr kann es zu Hitze im Motorraum kommen. Hier ist die Lichtmaschine eine häufige Fehlerquelle. Die Motoren, besonders die Achtzylinder, sind sehr robust und pflegeleicht. Ein regelmäßiger Wechsel von Filtern und Flüssigkeiten sichert ein langes Leben.

Das Gute zuletzt! Die Ersatzteilversorgung für Pontiac Firebird Oldtimer ist phänomenal! Geht es nicht um spezielle Innenraumteile, die einer Sonderversion entstammen, ist wirklich alles verfügbar. Jedes kleine Schräubchen lässt sich bestellen. Zudem sind die Preise vergleichsweise gering.

FAQ

Welcher Pontiac Firebird ist der bekannteste?

Zwei Pontiac Firebird haben sich einen Ruf als Fernsehstar erworben. Ein Exemplar war in „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ präsent. David Hasselhoff machte einen Pontiac Firebird der dritten Generation zu seinem Serienpartner.

Wie viel Motorleistung hat ein Firebird?

Die geringste Leistung erbrachten die 2,5-Liter-Vierzylinder der dritten Generation. Nur 90 PS wurden mobilisiert. Die stärksten Motoren waren im Firebird der vierten und letzten Generation verbaut. Der Firebird Ram Air V von 1970 erreichte eine Leistung von 500 PS.

Wann wurde der Pontiac Firebird Trans Am auf den Markt gebracht?

1969 wurde das Trans Am Performance and Appearance Package erstmalig angeboten. Der Trans Am war geboren.

Warum wurde der Pontiac Firebird eingestellt?

Rückläufige Verkaufszahlen und eine veraltete Plattform führten 2002 zur Entscheidung den Pontiac Firebird einzustellen. Eine komplette Neukonstruktion der Plattform war mit den zu erwartenden Verkäufen nicht vereinbar.

Audi 100: Der kleine Mercedes?

Audi 100
Audi Quattro Rennauto

Den Audi 100 hätte es gar nicht geben dürfen! Und dennoch entwickelte er sich zu einem sehr erfolgreichen Fahrzeug der oberen Mittelklasse. Das Montagewerk der Auto-Union in Ingolstadt wurde Mitte der 1960er Jahre von Daimler-Benz übernommen. Volkswagens Ziel war die Aufstockung der Kapazitäten zur Produktion des VW Käfer. Ludwik Kraus entwickelte, gegen die Weisung des Konzerns, nach Feierabend im Geheimen ein neues Modell. Den Audi 100. Das fertige Fahrzeug wurde dem Vorstandsvorsitzenden Heinrich Nordhoff präsentiert. Dieser fand den Wagen würdig, in Produktion zu gehen. Mit dieser Entwicklung wurde die Marke Audi, aber auch der mit Absatzproblemen kämpfende Mutterkonzern, gerettet.

“Prokuristen-Mercedes”?: Nein, Nischenheld!

Audi 100 Coupé S

Die Ingolstädter besetzten mit dem Audi 100 C1 eine kleine Lücke in Preis und Größe, die Mercedes nicht mehr bediente. Auch Volkswagen schaffte es nicht, einen passenden Wagen zu präsentieren. Diese Lücke war tatsächlich nicht groß. Sie bot Fahrzeugen mit 1,6 bis 2 Litern Hubraum zu einem Preis von 9.000 bis 10.000 Mark eine Chance. Für dieses Geld sollte jedoch einiges geboten werden:

  • Anspruchsvolle Technik
  • Raum
  • Komfort
  • Angemessene Fahrleistungen

Die Anstrengungen zur Entwicklung des Audi 100 haben sich gelohnt. Heraus kam ein Fahrzeug, welches die gewünschten Eigenschaften besaß und auch noch unverschämt gut aussah. Dennoch machten die Entwickler keine Experimente im Design. Klar zu erkennen ist, dass man sich an den klaren und zurückhaltenden Linien vom Mercedes orientiert hat.

Für die Produktion von hochklassigen Wagen war bis dato weder Auto-Union noch Volkswagen bekannt. Als Aufsteiger wurde der Audi 100 oft als „Prokuristen-Mercedes” verschmäht.

Schlicht klasse!: Audi 100 C1

Audi 100, 1968 -1977

Die Gürtellinie und die großen Fensterflächen schaffen den Passagieren ein gutes Raumgefühl und viel Licht. Der Platz ist für vier Personen großzügig bemessen. Selbst zu fünft lässt es sich bequem reisen. Einen Kombi brauchte es nicht. Der Kofferraum des Audi 100 C1 fasst das Urlaubsgepäck einer Familie. Der Innenraum zeigt sich von seiner wohnlichen Seite. Einlagen aus Bété-Holzfurnier am Armaturenbrett und Lenkrad sowie gemütliche Sitze mit Cord-Samt-Stoffen sind für seine Zeit modern.

Ausgestattet war der Audi 100 grundsätzlich mit einem 1.760 cm³-Vierzylinder-Triebwerk, das es in drei Leistungsstufen gab. Die Basisversion erreichte 80 PS, etwas höher verdichtet leistet er 90 PS. Die Topversion, der Audi 100 LS, brachte 100 PS auf die Vorderachse. Ursprünglich wurde der Motor bei Daimler-Benz unter dem Codenamen „Mexico“ entwickelt. Später wurde eine neue Basismotorisierung mit 1,6 Litern Hubraum und eine Topversion mit 1,9 Litern angeboten. Das Fahrwerk wurde mit modernen Querlenkern und Federbeinen ausgestattet und gaben dem Auto eine beachtliche Traktion. Auf eine Servolenkung konnte verzichtet werden. Der Audi lenkt sich erstaunlich leicht und präzise. Unter den damaligen Fahrzeugen seiner Klasse nahm er eine Spitzenposition ein. Mit seinem guten Fahrwerk und einer Spitzengeschwindigkeit von 174 km/h hatte er schon etwas sportliche Ambitionen. Auch der Verbrauch hielt sich für seine Zeit mit maximal 13 Litern/100 Kilometern im sparsamen Rahmen.

Elf Monate nach der Markteinführung der viertürigen Limousine erschien im Rahmen einer Modellpflege auch die zweitürige Limousine. Im Oktober folgte das Audi 100 Coupé S.

Ära der Fünfzylinder: Audi 100 C2

Mit der Pressevorstellung des Audi 100 C2 im August 1976 begann eine neue Ära. Völlig neu konstruiert trat er gegen den Mercedes W123 und BMW 5er an. Wie bereits beim Vorgänger spielte der cW-Wert beim Design eine wichtige Rolle. Auch das Gewicht war ein wichtiges Kriterium. In seiner Klasse wog er weniger als die Konkurrenz.

Ein Coupé war in dieser Modellreihe nicht erhältlich, dafür aber eine Schrägheck-Kombi (Audi 100 Avant). Auch eine zweitürige Limousine war im Programm.

Anfang 1977 sorgte der Audi 100 5E für Aufmerksamkeit. Der neue 2,1 Liter-Fünfzylinder leistete 136 PS und war mit einer mechanischen Benzineinspritzung (Bosch K-Jetronic) ausgestattet. Anfang 1978 wurde auch eine Vergaser-Version mit 115 PS angeboten. Im Oktober desselben Jahres folgte der Audi 100 5D mit einem Fünfzylinder-Dieselmotor und 70 PS.

Ende 1979 kam der Audi 200 5E auf den Markt. Er basierte auf dem Audi 100 CD und wurde von einem Einspritzmotor mit 136 PS angetrieben. Auch eine Turbo-Version mit 170 PS war erhältlich.

Der cW-Weltmeister: Audi 100 C3

Audi 100 CD

1982 wurde der Audi 100 C3 mit nochmal geglätteter Karosserie vorgestellt. Kein Auto seiner Klasse erreichte solch niedrige cW-Werte. Doch nicht nur das. Mit konsequenter Leichtbauweise und überarbeiteten Motoren waren die Fahrzeuge konkurrenzlos effizient. Zu Beginn der Baureihe wurden bereits einzelne Karosserieteile feuerverzinkt. Ab Modelljahr 1986 waren Rostprobleme Geschichte. Jeder Audi 100 war nun vollverzinkt. Die Technik wurde weitestgehend vom Vorgänger übernommen. Der noch heute legendäre TDI-Motor feierte 1990 Premiere.

Mit dem Jahr 1984 wurde ein permanenter Allradantrieb angeboten. Der Audi 100 Quattro schrieb Geschichte. Besonders ein Fernseh-Werbespot machte ihn bekannt. In ihm fuhr ein Audi 100 Quattro eine Skischanze hinauf. Die Szene war nicht gestellt. Der Wagen fuhr tatsächlich aus eigener Kraft und wurde lediglich durch ein Seil gesichert.

Der Audi 100 TDI machte 1989 von sich reden. In einer „Sparfahrt“ fuhr ein weitestgehend original belassener Audi 4818,4 Kilometer quer durch Europa. Soweit reichten die zuvor getankten 84,667 Liter Diesel. Der Durchschnittsverbrauch betrug 1,76 Liter auf 100 Kilometer. Die Messfahrt wurde notariell beaufsichtigt und vom TÜV Heilbronn begleitet.

Robuster Luxus: Audi 100 C4

Die letzte Generation des Audi 100 kam 1990 zu den Händlern. Nahezu komplett neu entwickelt, löste sich das Design vom vorher Progressiven. Neben den bekannten und bewährten Fünfzylindermotoren wurden nun auch Sechszylinder angeboten. Die Spitzenmotorisierung bestand aus einem Sechszylinder mit 2,8 Litern Hubraum und 174 PS.

Die Top-Version der Modellreihe war jedoch der Audi S4. Er war mit dem 2,2-Liter-Fünfzylinder-Turbomotor aus dem Audi 200 (230 PS) oder mit dem 4,2-Liter-V8 (280 PS) aus dem Audi V8 erhältlich.

Grundsolide Dauerrenner

Die Motoren aller Audi 100 Baureihen gelten als robust und langlebig. Bei guter Pflege sind beim Audi C3 beispielsweise 500.000 Kilometer keine Seltenheit. Trotz der Vollverzinkung ab Mitte der 1980er Jahre ist Rost ein Thema, welches im Blick bleiben sollte. Radläufe, Rahmen der Front- und Heckscheiben, Heckklappe, vordere Kotflügel und Endspitzen sollten begutachtet werden. Modelle mit Servolenkung sollten auf Undichtigkeiten derselben geprüft werden.

In der Anschaffung meist für moderate Preise erhältlich, sieht es mit den Preisen für Ersatzteile etwas anders aus. Neuteile für die Zentralhydraulik oder Querlenker sind selten zu bekommen. Auch Teile des Innenraumes oder Karosserieteile für Sondermodelle sind rar. Schäden an der Jetronic können ins Geld gehen. Ersatzteile sind teuer und nur wenige Werkstätten sind noch mit der Einstellung der Gemischaufbereitung vertraut.

FAQ

Ist der Audi 100 Quattro wirklich eine Skischanze hochgefahren?

Ja, 1984 fuhr ein Audi 100 Quattro tatsächlich aus eigener Kraft eine Schanze hoch. Er wurde lediglich durch ein Drahtseil gesichert.

Wieviel Leistung hat der stärkste Audi 100?

Der Audi 100 C4 V6 hatte einen 2,8-Liter-Motor und 230 PS. Der Audi S4 war die Topversion und mobilisierte aus einem 4,2-Liter-V8-Motor 280 PS.